Sei Dir was wert! – mit kurzreisenundmeer

Es ist wieder Zeit für das sonntägliche Interview für meine „Sei Dir was wert!“-Reihe (mehr über den Ursprung gibt es hier). Ich habe irgendwie nicht geglaubt, dass diese Serie mehr als ein paar Wochen überlebt und ich bin selber ganz überrascht und begeistert, wie sehr ihr euch für dafür interessiert. Besonders froh macht mich, dass viele von euch Bloggerinnen Kontakt mit mir aufnehmen und sich von mir interviewen lassen wollen. Nur so kann diese Reihe weiterleben und ich kann euch hoffentlich ein spannendes und vielfältiges Spektrum unterschiedlicher Bloggerszenen zeigen. Bitte meldet euch weiterhin fleißig bei mir!

Heute gibt es im Interview mal wieder einen Blick über den Tellerrand der DIY-Szene hinaus. Diana vom Blog kurzreisenundmeer habe ich erstmals auf Instagram entdeckt. Sort ist sie mir wegen der schönen Fotos von verschiedenen Orten aufgefallen – und mit Bildern lokaler Spezialitäten, die irgendwie immer Hunger und Fernweh machen. Auf ihrem Blog schreibt Diana über ihren diversen Kurz- und Langreisen und macht auch regelmäßig bei Bloggeraktionen mit. Im Interview könnt ihr jetzt lesen, was so alles hinter einem Reiseblog steckt.

 

Wie lange bloggst Du schon?

Ich habe meinen Blog www.kurzreisenundmeer.de im Dezember 2016 gelauncht. Im Juli 2016 hatte ich meine Seite gesichert und dann relativ lange gebraucht, um mich mit WordPress vertraut zu machen, erste Artikel zu schreiben und den Blog dann an den Start zu bringen.

Diana auf dem Monte Urgull
Diana auf dem Monte Urgull.

Warum hast Du mit dem Bloggen angefangen? Verfolgst Du mit Deinem Blog ein bestimmtes Ziel?

Ich selbst lese seit Oktober 2015 regelmäßig verschiedene Blogs und habe dadurch viele tolle Infos erhalten. Und das traf zeitlich zusammen mit meinem Wunsch, wieder mehr zu schreiben. Vor meinem Biologie-Studium habe ich sehr viel geschrieben, aber während des Studiums, wurde mir das „literarische“ Schreiben fast richtig abgewöhnt. Zudem muss fast alles, was ich im Rahmen meines Jobs schreibe, von Auftraggeber*innen freigegeben werden. Und ich wollte einfach mal wieder frei sein und schreiben, was ich will und wie ich es will!

Mein Ziel ist es, mit meinem Blog andere für das Reise begeistern bzw. mit schon Reise begeisterten Menschen meine Erfahrungen teilen und ihnen auch praktische Hinweise zu geben.

 

Wie entsteht ein Blogpost bei Dir? Welche Arbeitsschritte stecken dahinter?

Zuerst einmal gibt es die Reise. Ich bin ja Vollzeit berufstätig und mache daher pro Jahr 2 längere Reisen. Zudem versuche ich, jeden Monat eine Kurzreise zu machen. Das sind Wochenendreisen oder auch einmal Reise von 4-5 Tagen. Während der Reisen schreibe ich keine Blogposts, da komme ich meist nicht dazu. Ich habe meist mein Netbook dabei, mache mir aber immer handschriftliche Notizen nach jedem Tag.

Wenn ich dann zu Hause zurück bin, schreibe ich auf Grundlage meiner Notizen einen Text. Den überarbeite ich mehrfach. Das dauert ca. 2-3 Stunden. Im nächsten Schritt suche ich mir passende Bilder aus. Die Auswahl und Bearbeitung der Bilder ist das, was die meiste Zeit einnimmt. Dabei bearbeite ich meine Bilder nicht mit Photoshop, sondern bringe sie über Canva in die richtige Größe und wähle die Bildausschnitte. Die Bildauswahl und das Einfügen der Bilder in den Blogpost, das dauert sicherlich noch einmal 5 Stunden. Es ist ja ein Reiseblog, der sehr viele Bilder enthält. Also kann ich sagen, dass ich für einen Blogbeitrag einen ganzen Tag benötige.

Diana vor Madeira
Diana vor Madeira.

Wieviel Zeit widmest Du – so ungefähr – wöchentlich Deinem Blog? Was gehört da neben dem Blogpost schreiben noch dazu?

Meist nutze ich den Sonnabend, um einen Blogbeitrag zu schreiben. Während der Woche bereite ich Blogbeiträge vor. Allerdings bin ich nach der Arbeit meistens so durch, dass ich nur kleinere Textabschnitte schreiben kann.

Ich bin ja auch auf verschiedenen Social Media-Kanälen aktiv: Facebook, Twitter, Instagram und Pinterest. Meine Postings dort mache ich oft während der Fahrt mit der S-Bahn von der Arbeit nach Hause oder eben abends.

Und oft lese ich selbst Blogbeiträge, entweder andere Reiseblogs, um mich auch mit den anderen Reiseblogger*innen zu vernetzen oder Beiträge über das Bloggen oder auch über den Umgang mit Social Media. Ich lerne hier jeden Tag dazu. Alles zusammen würde ich sagen, dass ich 15-20 Stunden pro Woche für meinen Blog aufwende.

So kommt es, dass ich maximal einen Beitrag pro Woche schreibe. Ich hoffe, dass ich mit zunehmender Erfahrung weniger Zeit für einen Blogpost benötige und vielleicht dann zwei Blogposts pro Woche schaffe.

Diana vor Lavafeldern
Diana vor Lavafeldern.

Bist Du schon einmal mit Kooperationsanfragen konfrontiert worden? Was sind denn so „typische“ Kooperationsangebote, die man als Reiseblogger bekommt?

Ich bin erst seit einem halben Jahr dabei und wurde bis jetzt (leider) noch nicht so viel mit Kooperationsanfragen konfrontiert. Worüber ich mich immer freue, ist, wenn mich andere Blogger*innen ansprechen für einen Roundup wie z.B. über meinen Lieblingsstrand oder Erfahrungen mit Kreuzfahrten.

Tatsächlich wurde ich „schon“ zweimal für Kooperationen angefragt.

Das eine war ein Multi Level Marketing. Ich habe ehrlich gesagt, nicht ganz verstanden, was ich als Reisebloggerin dort sollte. Bzw. wurde ich für Reiseberichte angefragt, aber ich glaube, es ging darum, ein Reisebuchungsportal zu bewerben. So etwas interessiert mich nicht.

Das andere Kooperationsangebot war, für den Online-Bereich einer Kreuzfahrtzeitung einen Beitrag über eine Kreuzfahrt zu schreiben. Das passt natürlich gut zu mir und hier habe ich auch gerne zugesagt.

Ich denke, dass man – gerade als junge*r Reiseblogger*in – damit konfrontiert ist, dass Anfragen kommen mit Angeboten, dass man nur für einen Backlink einen Blogbeitrag schreibt und dazu auch noch tolle Bilder bietet. Natürlich freut man sich als Blogger*in zuerst einmal darüber, dass jemand auf einen selbst aufmerksam wurde. Und man erhofft sich natürlich auch, dass man selbst bzw. der eigene Blog durch solche Beiträge bekannter wird. Dennoch sollte man seine Inhalte, also seinen Content nicht verschenken.

Aus meiner Sicht sollte man sich als Blogger*innen viel mehr über das Thema offen austauschen und daher finde ich es toll, dass es diese Serie „Sei Dir was wert!“ gibt.

Diana pult Krabben
Diana beim Krabbenpulen.

Was wären für Dich und Deinen Blog vorteilhafte Kooperationen? Wo würdest Du für Dich einen Mehrwert sehen?

Als promovierte Biologin stehen Tier- und Naturbeobachtungen auf meinen Reisen im Fokus, aber auch Kunst und Kultur und besondere Veranstaltungen. Da ich gerade erst angefangen habe zu bloggen und versucht habe, in den ersten 20 Beiträgen eine Bandbreite von Themen abzudecken, wird dieser Fokus in meinem Blog vielleicht noch nicht ganz deutlich. Das wird jedoch mit weiteren Artikeln anders. Gleichzeitig habe ich einen ziemlichen anstrengenden Job und will es mir während meiner Reisen auch gut gehen lassen.

Und genau das wäre für mich eine tolle Kooperation: Ein Reiseveranstalter, der mir eine Bloggerreise mit einem solchen Fokus anbietet, z.B. eine ornithologische Reise oder eine Wanderreise. Oder z. B. die Möglichkeit, zu besonderen „Naturevents“ zu reisen wie beispielsweise zur Wollgrasblüte in Mooren. Und das würde ich gerne kombinieren mit schönen und besonderen Übernachtungsmöglichkeiten in der Umgebung.

Mein Mehrwert wäre, dass ich sicherlich dadurch Regionen kennen lerne, in denen ich bisher noch nicht war und über diese Regionen berichten könnte. Denn wenn ich ein paar Tage frei habe, fahre ich oft in Gegenden, in denen ich schon einmal war, wie z. B. nach Rügen und in den Harz.

Ein Aspekt, den ich hierbei noch wichtig finde, ist der Mehrwert für den Kooperationspartner. Zum einen hat jede*r Blogger*in seinen bzw. ihren eigenen Blick und es werden eigene Geschichten erzählt und Orte vielleicht unter ganz neuen Gesichtspunkten betrachtet. Und bei mir wird diese eigene Sicht ergänzt um ein professionelles Verständnis für Pflanzen und Tiere, welches ich als Biologin mitbringe.

 

Wann fühlst Du Dich als Bloggerin wertgeschätzt?

Natürlich schaue ich mir regelmäßig die Besucherzahlen auf meinem Blog an. Bisher sind die (leider) noch nicht so hoch. Aber ich denke mir einfach, dass höhere Leserzahlen mit der Zeit kommen. Wertschätzung erfahre ich durch die Leser*innen, die auch Kommentare auf meinem Blog hinterlassen, aus denen ich dann ablesen kann, dass die Beiträge gefallen haben. Und durch andere Blogger*innen, die die eigenen Beiträge auch in den sozialen Medien liken und kommentieren. Vernetzung ist auch aus diesem Grund für mich sehr wichtig und ich würde allen, die einen Blog starten, raten, früh mit anderen Blogger*innen in Kontakt zu treten.

 

Danke, dass Du Dich bei mir gemeldet hast, Diana, und mir so einen Einblick in so eine ganz andere Blogszene ermöglicht hast!

Du bloggst hobbymäßig und hast Lust, meine „Sei Dir was wert!“-Serie zu unterstützen? Oder Du bist die Person „auf der anderen Seite“ einer Kooperation (Schnittmusterersteller, Unternehmen, etc.) und möchtest mir Deine Sicht der Dinge erzählen? Dann melde Dich gerne bei mir unter feierabendfrickeleien(at)gmail(dot)com

 

Die Bildrechte der Fotos aus diesem Beitrag liegen alle bei kurzreisenundmeer. Danke, dass ich sie hier verwenden darf.

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