[Werbung. Das Garn wurde mir kostenlos als Produktprobe zur Verfügung gestellt. Der Beitrag enthält Amazon Affiliate Links, die mit einem * gekennzeichnet sind.]
Ja, ich gebe zu, das hier ist ein ziemlich luxuriöses Projekt. Aber es musste einfach sein, denn das Garn habe ich bereits auf der H&H Cologne Handarbeitsmesse angeschmachtet. Lana Grossa hat in diesem Jahr nämlich eine nachhaltige Kaschmirvariante auf den Markt gebracht: Seventyfive besteht aus 75% Kaschmir und 25% Merino, wobei das enthaltene Kaschmir komplett aus recycelten Fasern besteht.
Recyceltes Kaschmir besteht aus alten Kaschmirprodukten, die geschreddert und zu neuem Garn aufbereitet werden und teilweise auch aus „Abfällen“ aus der Kaschmirproduktion, d.h. Restfasern, die normalerweise im Müll landen würden. Dies ist ein sehr nachhaltiger Ansatz, der mich sehr anspricht – zumal mir bewusst ist, dass die Kaschmirproduktion in Massen häufig mit Leid für die Ziegen verbunden ist.
Ich finde es super, dass mehr und mehr große Garnfirmen anfangen, ihren Fokus auf nachhaltige Produkte und Produktionsbedingungen zu legen, weshalb ich mich sehr auf das Erscheinen von Seventyfive gefreut habe.
Das Garn hat im Knäuel und im ungewaschenen Knäuel einen sehr trockenen Griff, der im ersten Moment nicht an Kaschmir denken lässt. Das Garn ist zwar weich, aber nicht so flauschimauschi, wie man es vielleicht von anderen Kaschmirgarnen gewohnt ist. Aber das täuscht, denn dieses Garn braucht die Waschmaschine, damit es so richtig „aufblüht“. Beim Stichwort Waschmaschine bitte nicht zusammenzucken: Kaschmir ist robuster, als man gemeinhin annimmt und die meisten Kaschmirgarne stehen den Wollwaschgang der Waschmaschine mit dem entsprechenden für Kaschmir geeigneten Waschmittel locker durch. Ich benutze für Wolle, Seide und Kaschmir wahlweise Eucalan * oder auch Soak * – letzteres hat für mich die spannenderen Duftnoten, ist aber auch teurer, da es aus Amerika importiert wird.
Hierbei muss man ein bisschen aufpassen, denn insbesondere die Seventyfive wächst durch das Waschen enorm – das müsst ihr Bedenken, wenn ihr daraus Kleidung stricken wollt. Auch wenn ich das M-Wort ansonsten nur sehr ungern in den Mund nehme: Hier kommt ihr um eine Maschenprobe nicht herum, wenn ihr gut sitzende Klamotten haben wollt.
Oder ihr macht es wie ich und strickt euch einfach ein Tuch, bei dem die Maschenprobe völlig egal ist. Da kann das Garn dann in der Wäsche wachsen, wie es will – es tut der Passform keinen Abbruch. Frau Jetztkochtsieauchnoch und ich haben uns gemeinsam an das Experiment „Kaschmir gehört in die Waschmaschine“ gewagt und uns dafür die Anleitung Indigo Girl Shawl von Ducathi ausgesucht. Das Tuch hat sich perfekt für dieses Experiment geeignet, da man es durch die „von Spitze zu Spitze“ Konstruktion aus jeder beliebigen Garnstärke stricken kann. Man beginnt an einem Zipfel und nimmt zu, bis man die Hälfte seines Garnes verstrickt bzw. die gewünschte halbe Länge erreicht hat, dann nimmt man wieder Richtung anderer Zipfel ab.
Ein einfaches, aber schönes und sehr flott zu strickendes Design – die Reihen werden hier bei weitem nicht so lang wie bei anderen Dreieckskonstruktionen. Das Zopfmuster ist auch super eingängig und gut zu stricken – ein bisschen wie Kartoffelchips essen, so dass ich tatsächlich innerhalb von einer Woche durch das Tuch gesegelt war. Im fertigen Stück stecken fast 250 Gramm der Seventyfive. Vor dem Waschen hatte es eine Spannweite von 172 cm und eine Maschenprobe (am fertigen Stück gemessen, ich bin ja faul) von 8 ½ Krausrippen auf 5cm und 17 Maschen auf 10cm. Nach dem Waschen sah das dann wie folgt aus: Krausrippen: 7 auf 5 cm, Maschen: 13 ½ auf 10cm und eine Spannweite von 222cm – und das alles ohne Spannen wohlgemerkt!
Ihr seht also, durch das Waschen ist das Garn noch einmal mächtig aufgeblüht und das Tuch entsprechend ordentlich gewachsen (dazu trägt natürlich auch bei, dass der Tuchkörper kraus rechts gestrickt ist). Der Griff der Seventyfive hat sich durch das Waschen auf deutlich verändert, das Tuch fasst sich jetzt nicht mehr so trocken und mehr nach Kaschmir an. Es ist schon immer wieder erstaunlich, wie sehr sich manche Garne durch die Wäsche verändern.
Das tolle Rot des Tuches hat uns übrigens beim Fotografieren totale Probleme bereitet. Die Kamera hat es nicht geschafft, das Rot richtig einzufangen, es wirkt teilweise so überzeichnet knallig, dass man das schöne Zopfmuster gar nicht mehr erkennt. Aber ihr habt bestimmt genug Fantasie, um euch das dazu zu denken.
Ich für meinen Teil werde mein Luxus-Indigo Girl an kaltem Tagen gerne tragen, denn das Garn hält super warm!
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[…] letztes Jahr haben Feierabendfrickeleien und ich mit Lana Grossa* kooperiert und aus dem wunderschönen Kashmirgarn von Lana Grossa* den […]
Servus Steffi!
Mit diesem tollen, knallroten Schal bist du nicht zu übersehen! Danke fürs Zeigen beim DvD, einen guten Rutsch und alles Gute für 2020 wünscht dir
ELFi
Danke Dir – Rot kann man nie genug haben und ein rotes Tuch fehlte mir tatsächlich noch.
Dir auch einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Danke liebe Steffi für diesen wunderbaren und aufschlussreichen Beitrag.
Danke Dir für die tolle Anleitung :-)