Tutorial: 5 Wege, Socken zu stricken

[Werbung: Einige der Stricknadeln, die auf den Bildern zu sehen sind, wurden mir kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellt. Der Beitrag enthält Amazon Affiliate Links.]

Heute habe ich mal wieder ein kleines Tutorial für euch. Das Ganze habe ich schon etwas länger in Planung, da mir spätestens seit der Veröffentlichung der CraSy Trio Nadeln durch die deutsche Firma addi wieder häufiger die Diskussion begegnet ist, was denn nun die beste Art sei, Socken zu stricken. Ich finde diese Frage immer etwas schwierig, denn „die beste“ Möglichkeit gibt es nicht, es ist alles eine Frage der persönlichen Vorlieben. Ich habe aber auch schon häufiger in Facebook Gruppen gelesen, dass einige StrickerInnen mit dem Socken stricken nicht zurecht kommen, weil sie mit der von ihnen verwendeten Stricktechnik nicht glücklich werden.

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Deswegen stelle ich euch hier nun fünf verschiedene Arten vor, Socken zu stricken. Wenn ihr bisher mit dem Socken stricken nicht glücklich wurdet, könnt ihr euch ja hier Inspiration holen und testen, ob es eine Technik gibt, die euch leichter von der Hand geht.

1. Der Klassiker: Das Nadelspiel

Das Stricken in kleinen Runden mit dem Nadelspiel ist wohl der Klassiker unter den Klassikern. Viele von uns haben das Socken stricken so von Oma, Mama oder Onkel gelernt. Man braucht: Ein Nadelspiel in passender Nadelstärke.

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Hier operiert man mit insgesamt fünf Nadeln: Auf vier Nadeln werden die Maschen verteilt, mit einer Nadel strickt man ab. Die meisten Sockenanleitungen gehen von dieser klassischen Art des Strickens aus, deswegen beziehen sie sich in ihren Anweisungen oft auf „Nadel 2“ oder „Nadel 4“. Verwendet man eine andere Methode, muss man das entsprechend umdenken. Das ist aber ganz einfach, denn „Nadel x“ steht immer für ein Viertel der Gesamtmaschenanzahl.

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Das stricken mit dem Nadelspiel ist zwar gerade am Anfang ein bisschen fummelig, aber sehr simpel. Man teilt die Gesamtmaschenanzahl des Projektes durch vier und schlägt auf vier Nadeln jeweils ein Viertel der Gesamtmaschenzahl an. Das sieht ein wenig unübersichtlich aus, gibt sich aber nach dem Schließen der Runde. Beim Schließen der Runde muss man sehr gut auspassen, dass sich keine Nadeln verdreht.

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Mit der fünften Nadel des Nadelspiels strickt man nun die Maschen der ersten Nadel ab. Die abgestrickte Nadel ist nun „frei“ und wird verwendet, um die zweite Nadel abzustricken und so weiter. So arbeitet man sich über die vier Nadeln Runde für Runde vorwärts.

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2. Ohne Zuppeln: Die Mini-Rundnadel

Große Runden kann man bequem auf einer großen Rundstricknadel stricken. Für kleine Runden, wie etwa bei Socken und Ärmeln, gibt es spezielle kleine Rundnadeln, wie etwa das Sockenwunder von addi [Affiliate Link]. Das stricken mit diesen Mini-Rundnadeln ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, da hier nicht nur das Seil, sondern auch die Nadeln an sich sehr kurz sind. Das müssen sie aber sein, denn ansonsten könnte mit dieser Rundnadel keine so kleine Runde geschlossen werden. Manche dieser Mini-Rundnadeln haben außerdem unterschiedlich lange Spitzen

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Das stricken mit dieser Art von Nadeln kann man üben – ich kenne einige, die damit wunderbar zurecht kommen und sehr schnell damit stricken können, da das Nadeln wechseln und Maschen von einem Ende der Nadel zum anderen Zuppeln, das andere Methoden nach sich ziehen, hier komplett entfällt. Es gibt aber auch viele, mich eingeschlossen, denen die Nadeln einfach zu klein sind und die deswegen überhaupt nicht zurecht kommen.

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Wenn ihr aber Probleme mit dem Nadelspiel habt, lohnt es sich durchaus, den Mini-Rundnadeln mal eine Chance zu geben. Die Benutzung ist denkbar einfach: Gewünschte Maschenanzahl anschlagen, Anfang der Runde mit einem Maschenmarkierer markieren und einfach drauflosstricken.

3. Rundnadeln hat man immer da: Magic Loop

Meine Lieblingsmethode für Socken und Ärmeln ist das so genannte Magic Loop. Dabei strickt man kleine Runden auf einer langen Rundstricknadeln, indem man nach der Hälfte der angeschlagenen Maschen einen Teil des Seils in einer Schlaufe (=Loop) aus dem Gestrick zieht und es den Maschen so ermöglicht, sich in eine kleine Runde zu legen.

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Das Ganze klingt komplizierter als es ist. Auf einer langen Rundstricknadel (mindestens 80cm) wird die gewünschte Maschenanzahl angeschlagen. Dann zählt man die Hälfte der Maschen ab und zieht an dieser Stelle das Seil in einer Schlaufe aus dem Gestrick heraus.

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Nun schiebt man die erste Hälfte der Maschen (also den Rundenanfang) auf die nächstgelegene (linke) Nadelspitze, von dieser wird abgestrickt. Die andere Hälfte der Maschen bleibt auf der anderen Hälfte des Seils, so dass vor der rechten Nadel noch ein wenig Seil frei bleibt. Jetzt kann man die Maschen auf der linken Nadel mit der rechten Nadel abstricken. Dann muss man ein bisschen schieben: Die noch nicht abgestrickten Maschen (also die zweite Hälfte) werden nun auf die linke Nalde geschoben, die gerade abgestrickten Maschen weiter aufs Seil, damit die rechte Nadel wieder Raum zum Manövrieren hat. Ggf. muss man die neu entstandene Schlaufe noch ein wenig zurechtzuppeln und dann kann weiter gestrickt werden.

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Das klingt jetzt kompliziert, geht in der Praxis aber wirklich schnell. Ich mag diese Methode, weil man nur eine Nadel dafür braucht.

4. Gut für mehr als eine Socke: Stricken auf zwei Rundnadeln

Das Sockenstricken mit zwei Rundnadeln wird gerne verwendet, um zwei Socken auf einmal zu stricken (das geht bei entsprechender Länge des Seils aber auch mit Magic Loop). Hier arbeitet man mit zwei Rundstricknadeln. Dazu wird jeweils die Hälfte der gewünschten Maschenanzahl auf je eine Rundstricknadel angeschlagen. Dann muss man ein wenig aufpassen, denn beim Stricken mit zwei Rundstricknadeln gilt: Man strickt immer nur mit einer Nadel.

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Auf meinen Fotos habe ich bewusst zwei unterschiedlich aussehende Nadeln verwendet: blau und rot. Die Maschen, die auf der blauen Nadel liegen werden ausschließlich mit der blauen Nadel angestrickt, die Maschen auf der roten entsprechend nur mit der roten – die Maschen wechseln während des Strickens also niemals die Nadel.

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Wenn man das Prinzip verinnerlicht hat, ist es ganz einfach. Man schiebt die erste Hälfte der Nadel auf die linke Nadel und strickt sie mit der rechten Nadel derselben Rundnadel ab. Die andere Hälfte der Maschen liegt währenddessen auf dem Seil der zweiten Rundnadel. Wenn die Maschen der zweiten Nadel dran sind, verfährt man ebenso.

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Maschen auf der roten Nadeln werden ausschließlich mit der roten Nadel abgestrickt.
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Maschen auf der blauen Nadel werden ausschließlich mit der blauen Nadel abgestrickt.

Bei diese Methode ist es hilfreich, wenn man zwei unterschiedlich aussehende Nadeln derselben Stärke hat, dann fällt es auch müde leichter, immer die richtige Nadel zu verwenden.

5. Die Neuheit: Spezialnadeln CraSy Trio

Für die letzte Methode braucht man, wie bei den Minirundnadeln, spezielles „Werkzeug“. Seit Herbst 2017 gibt es von der Firma addi spezielle Nadeln, die das stricken in kleinen Runden erleichtern sollen. Die CraSy Trios [Affiliate Link] sind drei kleine Rundnadeln, die nur mit einem kurzen Seil verbunden sind. Die einzelnen Nadeln lassen sich dadurch nicht zur Runde schließen, sind durch das Seil aber flexibel und passen sich der Runde an.

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Die Maschen werden hälftig auf zwei der Trio Nadeln angeschlagen, mit der dritten Nadel wird gestrickt. Durch das flexible Seil sollen sich die Nadeln ergonomisch der strickenden Person anpassen, man kann die zweite Nadel, von der grad nicht abgestrickt wird, nach vorne oder hinten weg biegen, wie es einem selbst am bequemsten ist.

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Hier halte ich die Nadel in der rechten Hand so komisch, um zu zeigen, mit welcher Nadel abgestrickt wird.

Darin unterscheiden sich die Trios vom Nadelspiel, das immer sehr starr in den Händen liegt. Ansonsten unterscheidet sich das Prinzip des Strickens nicht vom klassischen Nadelspiel, nur dass man hier nur zwei statt vier Nadeln abstricken muss.

[Die hier abgebildeten CraSy Trios wurden mir von addi kostenlos zur Verfügung gestellt.]

Ich hoffe, diese kurze Übersicht ist für euch hilfreich. Habt ihr eure Lieblingssockenstrickmethode schon gefunden?

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[Dieser Beitrag enthält Amazon Affiliate Links. Wenn ihr diese Links benutzt, um etwas bei Amazon zu kaufen, bekomme ich eine kleine Provision, die mir hilft, meine Arbeit an diesem Blog zu finanzieren. Für euch wird durch die Benutzung dieses Links nichts teurer, ich sehe auch nicht, wer von euch diesen Link benutzt, um etwas zu kaufen.]

7 Kommentare

  1. Vielen Dank für die Übersicht. Ich stricke seit einiger Zeit zwei Socken gleichzeitig auf einer Rundnadel. Es war anfangs etwas Gepfriemel, aber jetzt möchte ich es nicht mehr anders machen.
    Da ich das Zweitsockensyndrom habe, hatte ich vorher immer abwechselnd an beiden Socken gestrickt

  2. Vielen Dank für die Übersicht. Ich stricke gern mit 2 Rundstricknadeln mit kurzen Seil. Allerdings immer nur eine Socke. Aber jede/jeder muss seinen Favoriten finden 🙂 Viele Grüße Sabine

  3. Nun habe ich so oft von den tollen CraSy-Nadeln gelesen, dass ich sie wohl mal ausprobieren werde. Ich Werbeopfer :)
    Bin einfach zu neugierig auf die Innovation. Liebe Grüße!

  4. Vielen Dank für diese tolle Übersicht! Ich probiere mich auch gerade durch die unterschiedlichen Nadelneuheiten durch. Muss aber sagen, dass ich definitiv im Team Nadelspiel unterwegs bin. Altgewohntes gibt man halt immer schwer auf. Die CraSy Trios find ich aber auch klasse. Nur mit dem Sockenwunder werde ich gar nicht warm.

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