Frau Sinnlich und ich

Es war wieder einer dieser Probenähaufrufe, bei dem ich mich anfangs sehr schwer getan habe. Jojolino hatte gerufen und wollte ihren neuesten Rockschnitt testen lassen. Mit ihren Schnittmustern habe ich schon gute Erfahrungen gemacht – Anfang des Jahres habe ich für sie schon das Shirt bzw. Kleid Kussecht getestet. Über den Probenähaufruf zum Rock „Frau Sinnlich“ bin ich zwar gestolpert, habe aber nach kurzem Überlegen darüber hinweggescrollt ohne mich zu bewerben. Ich war mir wirklich sicher, dass ich den Rock mit den auffälligen Taschen bei meiner Figur nun überhaupt mal gar nicht tragen kann. Breite Hüften hab ich eh schon, die muss ich nicht noch extra betonen.

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Die Frist für den Aufruf verstrich und ich hatte ihn schon fast vergessen, als er auf einmal wieder in meiner Timeline aufpoppte. Jojolino war dringend noch auf der Suche nach größeren Größen zum Testen. Ich habe dann noch einmal kurz überlegt und dann gedacht „no risk, no fun“. Dann ging es auch schon ganz schnell: Beworben, genommen, genäht.

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Frau Sinnlich ist ein High Waist Rock, der unbedingt mit dem Bund in der Taille sitzen muss. Hierbei ist es wichtig, sich wirklich wirklich gut auszumessen – oder besser noch ausmessen zu lassen – denn das Bündchen wird nach dem individuellen Taillenumfang berechnet.

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Genäht wird Frau Sinnlich aus dehnbaren Stoffen – da kann man sich wirklich austoben. Im Probenähen hatten wir so ziemlich alles von Jersey über Sweat zu dehnbarem Jeansstoff und Lederjersey. Den Rock gibt es in vier Längen: Mini, Midi, 7/8 und lang. Je nach Körpergröße kommt man bis zur 7/8-Länge mit einem Meter Stoff sehr gut aus (bei ganz kleinen Menschen reicht ein Meter vielleicht sogar für die Maxilänge).

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Das Highlight an der Frau Sinnlich sind die auf der Hüfte sitzenden Taschen, die durch ein angenähtes Gummiband im Rockinnern miteinander verbunden werden: Dadurch sitzen sie auf Zug und klaffen außen etwas auf.

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Ich habe mich im Probennähen an einigen Varianten und Stoffen versucht, von denen ich euch hier zwei zeige. Mein erstes Exemplar war aus schnödem Jersey- im Probenähen sind einige sehr umwerfende Exemplare aus Jersey entstanden, aber für mich war diese Stoffwahl nix. Ich persönlich fand Jersey zu dünn für den Rock und die Taschenklappen haben die unschön abgezeichnet.

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Mein nächster Versuch ist da schon besser gelungen. Hier habe ich Sommersweat vom Glückpunkt-Shop verwendet – die Glitzerananas musste ich einfach haben! Dazu habe ich als Bündchen einfachen gelben Jersey kombiniert – ich mag die Kombi, ich finde, die schreit so richtig schön nach Sommer.

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Mein Lieblingsexemplar von Frau Sinnlich habe ich aus einem Stoff genäht, von dem ich noch nicht mal wirklich sagen kann, was er ist. Ich habe ihn bei Stoff-Ideen Berlin erstanden und dort lag er unter der Bezeichnung Jaqucard. Das bezweifle ich aber, weil er sich überhaupt nicht so anfasst. Er ist recht fest, recht dick und nur ein wenig dehnbar. Es war eher ein Experiment, daraus eine Frau Sinnlich zu nähen und ich muss sagen, das Ergebnis hat mich wirklich begeistert! Es ist ein Rock entstanden, in dem ich mich wirklich wohl fühle und der meiner Meinung nach absolut bürotauglich ist!

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Ich bin froh, mich nach langem Zögern doch noch für das Probenähen gemeldet zu haben – denn sonst hätte ich die wunderbare Frau Sinnlich wohl nie genäht.

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Mit meinen beiden Röcken geht es jetzt zum RUMS und zu Fräulein Ans Jahres-Sew-Along, wo das Juni-Motto nämlich „Das rockt“ lautete.

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4 Kommentare

  1. Wirklich schön, die letzte Variante. Ich finde aus Jersey sind diese Röcke nichts..das muss ein eleganter Stoff sein bei einem Bleistiftrock und vor allem etwas fester, sonst rollt sich auch die Passe ein. Habe richtig Lust bekommen einen zu nähen..Stoff liegt hier schon länger.

    • Danke Dir! Ja, Jersey fand ich auch nicht so ideal für den Schnitt – da sieht man vor allem auch alles durch.
      Was für Stoff hast Du denn rumliegen? :) Du solltest Dir unbedingt auch eine Frau Sinnlich nähen.
      Liebe Grüße
      Steffi

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