Mor Auryn No. 1

Dass ich mittlerweile meine Scheu vor Kleidern abgelegt habe, brauche ich euch ja nicht mehr zu erzählen (Beweise dafür findet ihr hier, hier und hier). Trotzdem gebe ich frei heraus zu, dass ich sehr mit mir gerungen habe, als ich den Probenähaufruf von Karlotta Klamotta gelesen habe. Streng genommen habe ich nicht den Probenähaufruf an sich gesehen, sondern ein viel spezielleres Gesuch. Astrid, die Schnittdirektrice von Karlotta Klamotta, hat in einer Facebookgruppe für „Große Größen“ für ein Probenähen eines Kleides jemanden mit bestimmten Maßen zum Testen gesucht, da sich anscheinend nur wenig Personen mit dieser Größe für das Probenähen beworben haben. Da ich zufälligerweise fast genau die gesuchten Maße aufweise und Probenähen ja bekanntermaßen extrem spannend finde, habe ich mich kurzentschlossen bei Astrid gemeldet, ohne genau zu wissen, was denn da genau genäht werden sollte („Kleid“ kann ja so ziemlich alles sein).

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Ich gebe zu, dass ich ein wenig geschluckt habe, als ich dann erfahren habe, dass es um das Nähen eines Ballonkleides geht. Ballonkleider und meine Figur – da war ich doch mehr als skeptisch. Aber zu diesem Zeitpunkt war dann aber meine Neugier schon zu groß, als dass ich hätte absagen wollen. Mutig habe ich mich also ins Probenähen für Karlotta Klamottas neuesten Streich, das Ballonkleid Mor Auryn, gestürzt.

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Der Kleiderschnitt ist von seinem Grundprinzip so, wie ich Schnitte mag: ziemlich wandelbar. Es geht schon damit los, dass dieses Kleid sowohl aus Webware als auch aus Jersey nähbar ist – und als Kombination daraus. Außerdem muss man das Kleid gar nicht so ballonmäßig nähen, wenn man nicht mag. Besonders macht Mor Aury die schicke Faltenlegung am Rockteil. Auch hier hat man einige Wahlmöglichkeiten: Man kann die „aufwändigere“ Version nähen, bei der der Vorderrock sowohl oben am Bund als auch an der Seitennaht in Falten gelegt wird – oder man entscheidet sich für eine weniger faltige Variante und näht zweimal den Hinterrock, der nur am Bund Falten bekommt.

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Das Oberteil kommt mit Wiener Nähten daher – ich liebe ja Wiener Nähte, die machen einfach so eine gute Figur und man muss keine Brustabnäher nähen! Schon allein deswegen hat Mor Auryn bei mir einen großen Stein im Brett.

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Ich hatte mir fest vorgenommen, mich bei Mor Auryn ein wenig mehr an Webware heranzutrauen. Eigentlich hatte ich vor, mindestens eine Variante aus Webware zu nähen. Allerdings muss die Webwareversion des Kleides, zumindest im Oberteil, gefüttert werden.

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Ich habe mich ein wenig bei Futterstoffen umgesehen und habe irgendwie nichts gefunden, was mich wirklich glücklich gemacht hätte. Sind wirklich alle Futterstoffe fürchterlicher Plastikkram? Ich habe schon bei dem Gedanken daran, ein Kleid mit synthetischem Futter auf der Haut im Sommer zu tragen, Schweißausbrüche bekommen. Ich habe mich bisher einfach noch nicht genug mit Futterstoff beschäftigt – weswegen ich mich auch gescheut habe, einfach was im Internet zu bestellen.

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Als Kompromiss habe ich mich dass für eine gemischte Variante entschieden. Meine Mor Auryn, die ich euch heute zeige, ist obenrum aus Jersey und untenrum aus Webware. Das hat nebenbei den Vorteil, dass ich keinen Reißverschluss einnähen musste, weil ich dank des dehnbaren Oberteils so in das Kleid schlüpfen kann.

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Von meinem Rockteil bin ich besonders begeistert. Ich habe ihn einlagig genäht, weil ich mir bei dem Balloneffekt zu unsicher war. Gewählt habe ich für den Rock eine wirklich tollen Leinen-Viskose-Mix, den ich bei Alles für Selbermacher gefunden habe. Der Stoff ist wirklich super, leinig im Griff und dank der Viskose schön fließend, was der Faltenlegung im Rockteil sehr entgegen kommt. Das Material ist für mich definitiv die Stoffentdeckung des Jahres (zumindest bis jetzt) und ich werde mir bestimmt noch mehr davon ordern und noch ein paar Sommerröcke nähen.

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Entgegen meinen Befürchtungen, das Kleid könnte mich voluminöser machen, als ich es eh schon bin, finde ich es an mir sehr schön.  Es ist halt wichtig, das Oberteil kurz genug zu halten, dass die Taillenpasse auch wirklich in der Taille sitzt. Wenn man das beachtet, ist das Kleid auch in den größeren Größen tragbar, finde ich. Ich selbst bin jedenfalls ganz verliebt in meine Mor Auryn.

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Diese Variante ist übrigens noch eine Betaversion des Kleides. Den finalen Schnitt, der noch einmal in Kleinigkeiten verbessert wurde und Taschen für den Rockteil mitgebracht hat, habe ich natürlich auch genäht. Die Version zeige ich euch dann ein andermal. Ab heute Abend wird es Mor Auryn bei Makerist zu kaufen geben.

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Jetzt darf mein neues Lieblingskleid erst mal beim RUMS mitmachen und außerdem beim Jahres-Sew-Along von Fräulein An!

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3 Kommentare

  1. Gefällt mir sehr gut das Kleid – bin auf das andere gespannt. Wie hast du denn den Übergang von Jersey zu der Webware genäht? Nur mit der Ovi oder noch eine Sicherheitsnaht hinterher? Mir ist als ich bei einer Hose für meinen Sohn Cord und Jersey kombiniert habe der Cord bald eingerissen…
    lg Charla

    • Oh, danke Dir :-)
      Ich hab den Übergang nur mit der Ovi genäht. Da das Bündchen beim Annähen extrem gedehnt wird denke ich, dass das halten wird. Hoffe ich ;) der Leinen-Viskose-Mix ist außerdem ein Müh dehnbar.
      Liebe Grüße
      Steffi

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