Das Tuch für den inneren Nerd

Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, mache ich mein Jahres-Sew-Along von Fräulein An mit. Den Februar habe ich geschwänzt, aber meine Beiträge für Januar und März könnt ihr schon bewundern. Das Aprilmotto lautet „gut BeTucht“. Hier habe ich mich ein bisschen schwer getan, denn Tücher gehören für mich eindeutig in den Bereich des Strickens (gestrickt habe ich schon viele Tücher – hier und hier zum Beispiel). Zwar wäre für das April-Motto im Sew Along auch ein gestricktes Tuch erlaubt gewesen, aber mich hat da irgendwie der Ehrgeiz gepackt. Es ist ein Sew Along, deswegen wird im Hause Feierabendfrickeleien dazu ausschließlich genäht. Punkt, Aus, Basta!

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Tja, und dann habe ich tatsächlich noch eine Inspirationsquelle gefunden. Wer auf Facebook ein wenig in der Nähszene unterwegs ist, wird an dem neuesten Trend „Musselin-Stoffe“ nicht vorbeigekommen sein. Überall näht man jetzt Musselin. Man kann für ein Musselin-Projektden Stoff als Meterware kaufen – oder man bestellt sich einfach eine Zehnerpackung Stoffwindeln. Das ist vom Stoff her genau dasselbe.
Aus Mullwindeln ein Tuch nähen – diese Idee habe ich schamlos bei Kreativwelt Mahijali geklaut. Sie hat da so ein bisschen eine Welle losgetreten mit ihren Mullwindel-Tüchern , die sie auch noch mit natürlichen Färbemitteln wie Kurkuma, aber auch mit industriellen Farben aufpeppt. Die Idee fand ich cool, deswegen ist mein April-Tuch aus Mullwindeln.

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Dazu habe ich mir einfach eine Zehnerpackung Mullwindeln in der Größe 80x80cm in einem großen Onlineversandhaus bestellt. Für mein Tuch, dass sehr schön groß und kuschelig ist, habe ich vier Windeln zu einem großen Quadrat zusammengenäht. Das Quadrat wird dann einfach zum Dreickeck geklappt und die offenen Kanten einfach mit der Overlock oder einem dekorativen Stich der Nähmaschine zusammengetackert. Voilà, fertig!

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Nun sind Mullwindeln meistens weiß und etwas langweilig. Deswegen hat mein Tuch noch ein Farbbad bekommen. Da hat es sehr gut gepasst, dass ich neulich zu meinem Einkauf hier vor Ort bei Hüco Stoffe zwei Packungen Textilfarbe von Dylon geschenkt bekommen habe. Die konnte ich dann gleich austesten.

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Entschieden habe ich mich für fröhliches Grau – das sich bei Dylon als „Pewter Grexy“ findet. Die Farbpalette von Dylon ist wirklich riesig, es gibt viele tolle Farben da juckt es mich richtig in den Fingern, noch mehr auszuprobieren. Der Färbeprozess war denkbar unkomliziert – man kippt einfach den gesamten Packungsinhalt zusammen mit dem zu färbenden Stoff in die Waschmaschine und wäscht das einmal bei 40 Grad. Danach muss man noch einmal bei 40 Grad mit Waschmittel waschen, zum fixieren. Dylon empfiehlt dann, die Maschine noch einmal leer laufen zulassen, um sicherzustellen, dass keine Farbe darin zurückbleibt – ich habe das geflissentlich ignoriert und ein paar Putzlappen gewaschen – da hat sich nix verfärbt. Ich bin da mehr als zufrieden mit der Farbe – die auf dem Mulltuch echt super rauskommt, wie ich finde.

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Da mir ein schlichtes graues Tuch ein bisschen zu langweilig war, musste noch ein Plott rauf. Hier habe ich meinem inneren Nerd freien Lauf gelassen und ein paar Doctor Who Dateien in Silber geplottet. Na, wer erkennt die Motive?

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Insgesamt bin ich mit meinem Experiment sehr zufrieden. Man kann also auch Tücher nähen. Mullwindeln sind ein super Wekstoff und tragen sich auch noch super angenehm. Es müssen also wirklich nicht immer nur gestrickte Tücher sein.

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Und weil heute Donnerstag ist, darf das Tuch noch zum RUMS.

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