[Werbung. Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Stiebner Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Beitrag enthält Amazon Affiliate Werbelinks. Wenn ihr diese zum shoppen benutzt, bekomme ich eine kleine Provision. Der Einkauf wird für euch dadurch nicht teurer und ich kann auch nicht sehen, wer was über diesen Link bestellt. Ihr unterstützt damit meine Arbeit an diesem Blog. Danke!]
Passend zum #socktober habe ich noch einen kleinen Buchtipp für euch, denn Sockenanleitungen kann man ja nie genug haben, oder? Vor ein paar Wochen ist im Stiebner Verlag das Buch „Finnische Socken stricken für jede Jahreszeit“ [Amazon Werbelink] von Niina Laitinen erschienen, das ich euch heute etwas näher vorstellen möchte.
Das Buch [Amazon Werbelink] enthält insgesamt 20 verschiedene Sockenanleitungen, unterteilt in die vier Jahreszeiten. Die Modelle sind allesamt ziemlich aufwändig, mit Lacemustern, Zöpfen oder auch mit Fair Isle. Ich mag meine Socken ja mit komlizierten, filigranen Mustern, denn das ist schön abwechslungsreich und trotzdem schnell machbar, da Socken ja schöne kleine Projekte sind. Perfekt, um sich mustermäßig auszutoben oder auch neue Techniken auszuprobieren ohne direkt ein Mammutprojekt stricken zu müssen.
Ihr kennt mich: Ich mag es nicht, wenn in Anleitungsbücher seitenlange Technikteile mit „wie stricke ich rechte Maschen“ und Co enthalten sind. Das Buch von Niina hat, dankenswerter Weise überhaupt keinen Technikteil, mit dem wertvolle Seiten verschwendet werden. Es geht hier um die Sockenanleitungen, deswegen ist lediglich ein Abkürzungsverzeichnis enthalten, in dem alle im Buch [Amazon Werbelink] verwendeten Abkürzungen erklärt werden – und zwar bei den „abgefahreneren Techniken“ wie ssk (slip slip knit) auch wirklich erklärt und nicht nur ausgeschrieben. Damit sollte jede*r Stricker*in zurecht kommen, erfahrene Frickler*innen kennen ohnehin alle der verwendeten Techniken.
Die enthaltenen Muster im Buch gefallen mir total gut. Die Mischung aus Lace, Zöpfen und Fair Isle empfinde ich als ziemlich ausgewogen. Ich bin ja nicht so der Fair Isle Profi und habe bei skandinavischen Anleitungsbüchern immer Sorge, dass zu viele Fair Isle Muster enthalten sind. In Niinas Buch sind aber sogar die Lace- und Zopfmuster in der deutlichen Überzahl. Für mich ein absoluter Pluspunkt.
Ein weiterer Pluspunkt: Niina scheint genauso wenig Fan von ausgeschriebenen Anleitungen wie ich und setzt für die jeweiligen Muster komplett auf Strickschriften, ohne ausgeschriebene Zeile- für Zeile Alternative. Lediglich Ferse und die Abnahmen für die Spitzen sind im „Fließtext“ ausgeschrieben – und zwar für jede Socke, so dass man nicht im Buch hin und her blättern muss, um die Erklärung für Ferse oder Sockenspitze zu finden. Besonders gut gefallen hat mir, dass Niina die Sockenmuster nicht vor Spitzenbeginn abrupt enden lässt, um die Spitze dann in glatt rechts zu stricken, sondern die notwendigen Abnahmen organisch in das Muster integriert, so dass dieses jeweils harmonisch ausläuft. Diese Mühe machen sich Designer nicht immer – was auch nicht schlimm ist, aber ich freue mich jedes Mal, wenn sich jemand diese zusätzliche Arbeit macht.
Die Ferse, die bei den Sockenmodellen beschrieben wird, ist immer die klassische Käppchenferse (was mich als absolutes #teamkäppchen sehr freut). Erfahrenen Sockenstricker*innen wird es aber nicht schwerfallen, bei den Socken einfach ihre Lieblingsferse zu stricken. Das ist kein Hexenwerk.
Für deutsche Verhältnisse sind die in dem Buch [Amazon Werbelink] verwendeten Garne ziemlich speziell. In Deutschland stricken wir Socken ja gemeinhin mit 4fach Sockenwolle mit 400-420m Lauflänge pro 100g. Ab und zu vielleicht auch mal mit 6fach Sockenwolle, die es aber schon nicht standardmäßig in allen Wollgeschäften zu kaufen gibt. Finnland liegt bekanntlich weiter nördlich als wir und daher auch die kälteren Winter, weshalb dort gerne mit 6fach und sogar 8fach Sockenwolle gestrickt wird. Das trifft auch auf die meisten im Buch enthaltenen Modelle zu. Von den 20 Modellen sind gerade einmal fünf für die klassische 4fach Sockenwolle geschrieben, alle anderen spielen sich im Bereich darüber ab. Das muss man vorher wissen. Ich habe standardmäßig keine 6fach und 8fach Sockenwolle in meinem Stash und war deshalb bei meiner Modellwahl ein wenig eingeschränkt. Man kann natürlich die Muster umrechnen, aber bei einigen Modellen sind die Rapporte ziemlich lang, weshalb es nicht damit getan ist, einfach einen Rapport dranzuhängen, wenn man mit dünnerem Garn strickt. Gut gefallen hat mir, dass am Anfang des Buches Garnalternativen für 4fach, 6fach und 8fach Sockenwolle angegeben sind, so dass man beim Suchen nach geeigneter Wolle nach konkreten Herstellern recherchieren kann. Es könnte allerdings gut sein, dass man die unter 8fach angegebenen Garne im Ausland, ggf. direkt in Finnland, bestellen muss.
Die Sockenmodelle sind jeweils für die Größen 37 und 39 angegeben, was ich sehr eingeschränkt finde. Wer noch nicht so erfahren im Sockenstricken ist und die Maße für die eigene Größe nicht kennt, wird hier nach Sockentabellen googlen müssen. Was mich irritiert hat, ist die Tatsache, dass sich die unterschiedlichen Größen, bis auf wenige Ausnahmen, nur in der Fußlänge unterscheiden, nicht in der Anzahl der angeschlagenen Maschen. Entsprechend sind die Musterrapporte nicht darauf ausgelegt, dass man einfach die Anzahl der angeschlagenen Maschen um 4er Schritte, wie klassischerweise üblich, verändert. Hier hat man dann entweder Glück, dass man mit der angegebenen Maschenanzahl hinkommt (bei mir ist das der Fall), oder man muss – ihr ahnt es – rechnen.
Man sieht auch den Fotos an, dass die verwendete Maschenanzahl für schmale Waden nicht funktioniert – die Socken sind den Fußmodellen deutlich zu groß und schlagen Falten. So wären sie für mich nicht tragbar. Das finde ich etwas schade, denn die Modelle sind so schön. Wenn man aber keine „Standardwaden“ besitzt, muss man noch etwas Gehirnschmalz in das Umfrickeln der Anleitungen stecken. Hier wurde ein wenig Potential verschenkt.
Die Anleitungen selbst finde ich sehr nachvollziehbar und die Charts auch gut lesbar und schön groß – dadurch gehen sie zwar teilweise über zwei Seiten, verschwinden aber nicht in der Falz, da hat man beim Layout dran gedacht, einen kleinen Sicherheitsabstand einzubauen.
Die Fotos der Modelle sind sehr schön anzuschauen, aber teilweise für meinen Geschmack in dem Versuch, stimmungsvoll zu wirken, ein wenig zu düster und schattig geworden. Bei einigen Modellen hätte ich gerne das Muster genauer erkennen können. Aber das ist jetzt eine sehr pingelige Kritik von mir.
Fazit
Mir gefällt das Buch [Amazon Werbelink] mit seinen enthaltenen Modellen wirklich gut. Wie oben beschrieben gibt es zu den Modellen hinsichtlich Größe und verwendet ein paar Einschränkungen, die man sich bewusst machen sollte, bevor man das Buch kauft. Am besten blättert ihr vorher mal durch und schaut, ob ihr mit euren Waden in den „Normbereich“ fallt, was die anzuschlagenden Maschen angeht. Das sind für die Modelle in 4fach Sockenwolle (mit Muster) meist 64 Maschen.
Ich bin jetzt, nachdem ich ein Modell in Standard Sockenwolle gestrickt habe (mehr dazu in einem separaten Blogbeitrag) sehr motiviert, mich mal nach 8fach Sockenwolle umzusehen um eins der dickeren Modelle zu stricken. In Berlin kann es nämlich auch sehr kalt werden.
Überblick
Titel: Finnische Socken Stricken für jede Jahreszeit [Amazon Werbelink]
Autorin: Niina Laitinen
Verlag: Stiebner Verlag
Preis: 24,90€ (D)
Danke dir für die schöne Rezension und auch die ehrlichen Worte! Das hilft uns immer, noch besser zu werden 😊! Liebe Grüße Melanie vom Stiebner Verlag
Das Buch schaue ich mir mal genauer an, vielen Dank für die Rezension und einen schönen Tag
Sehr gerne! Dir auch einen schönen Tag!