[Werbung. Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Stiebner Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Beitrag enthält Amazon Affiliate Links. Wenn ihr diese zum shoppen benutzt, bekomme ich eine kleine Provision. Der Einkauf wird für euch dadurch nicht teurer und ich kann auch nicht sehen, wer was über diesen Link bestellt. Ihr unterstützt damit meine Arbeit an diesem Blog. Danke!]
Es ist mal wieder einer dieser seltenen Momente: Frau Feierabendfrickeleien beschäftigt sich mit dem Häkeln. Und nicht nur das! Sie rezensiert ein richtiges echtes Häkelbuch, für Häkler, kein Anfänger-buch (so wie das tolle Häkellern-Buch von Fanny: KLICK) mit Anleitungen!
Wer die letzte Episode vom Frickelcast gehört hat, weiß, worum es geht: „Streifenliebe. 20 moderne Designs für Häkeldecken“ von Haafner Linssen [Amazon Affiliate Link] aus dem Stiebner Verlag. Wenn ihr die Rezension von Frau Jetztkochtsieauchnoch und mir gehört habt, wisst ihr auch, dass wir ziemlich begeistert von dem Buch waren. Warum, fasse ich euch hier noch einmal kurz zusammen. Frau Jetztkochtsieauchnnoch veröffentlicht ihre Rezension auch heute, schaut mal auf ihrem Blog vorbei: KLICK.
Überblick
Das Buch enthält, wie der Titel schon verrät, 20 Anleitungen für Häkeldecken – alle in verschiedenen Streifenmustern. Zusätzlich gibt es noch ein Kapitel mit Ideen, wie man die Anleitungen nutzen kann, um kleinere Projekte herzustellen, wenn einen der Gedanke an eine riesige Decke etwas beängstigt (so wie mich). In einem dritten Kapitel gibt es dann noch einen kurzen Überblick über die wichtigsten im Buch verwendeten Häkeltechniken.
Die Anleitungen
Ich muss gestehen, als ich dieses Buch [Amazon Affiliate Link] als Rezensionsexemplar angefragt habe, war ich ein wenig skeptisch. Ich finde Streifen toll, keine Frage, aber ich konnte mir nicht so wirklich vorstellen, dass man aus simplen Streifen 20 verschiedene, interessante Anleitungen basteln kann. Was habe ich mich getäuscht! Die Autorin hat es, für meinen Geschmack, super geschafft, wirklich jede Decke einzigartig und individuell zu gestalten. Da wiederholt sich nix und es wird auch nicht einfach nur mit unterschiedlichen Farben gespielt, um Varianz vorzutäuschen.
Jede der Decken in dem Buch, die übrigens alle von Städten inspiriert sind, ist einzigartig und unterscheidet sich im Muster deutlich von den anderen. Das gefällt mir sehr gut. Vor allem ich als Häkellaie habe hier sehrt viele schöne Häkelmuster gesehen, die ich so noch nicht kannte (und ja, ich gebe es zu: Ich war zu vorschnell, als ich häkeln als ein wenig piefig abgetan habe). Hier sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein: Es gibt Muster mit Struktur, Lochmuster und, sehr cool, auch richtig plastische Muster mit Schlaufen und Bobbeln.
Ich mag es ja eher schlicht, deswegen hat es mit die Decke Weimar besonders angetan, die ihr auf dem Cover oben links sehen könnt. Das schwarz-weiß Muster erinnert mich ein wenig an Brioche, wahrscheinlich gefällt mir die Decke deshalb so gut. Ich bin ernsthaft am überlegen, ob ich verrückt sein soll und diese Decke häkeln, was wahrscheinlich Jahre dauern wird. Auch die Decke Marrakesch gefällt mir, die hat ein leicht luftiges Muster mit Streifen, die mitten in der Reihe die Farbe wechseln (auf dem Cover unten links).
Die Anleitungen sind, auch für mich als Häkellaien, sehr verständlich geschrieben. Es gibt immer sowohl eine ausgeschriebene Anleitung als auch die Häkelschrift. Da mich Häkelschriften, im Gegensatz zu Strickschriften, verwirren, bin ich sehr froh, dass hier beides angeboten wird. Die Häkelschrift ist auch ausreichend groß dargestellt, um sie gut zu erkennen – und die darin enthaltenen Farben Grenzen sich deutlich voneinander ab, so dass man auch Farbwechsel auf den ersten Blick erkennt.
Nur bei der Decke Weimar war mir die Anleitung die das Brioche-ähnliche schwarz-weiß-Muster nicht deutlich genug. Hier hätte ich gerne die Information gehabt, dass man hier, wie beim Brioche, erst zwei Hinreihen (für jede Farbe eine) und dann zwei Rückreihen häkeln muss. Das habe ich mir erschlossen, eben weil es so funktioniert wie beim Brioche, aber die Info gehört meiner Meinung nach in die Anleitung. Das ist aber wirklich der einzige kleine Aspekt, der mich stört, ansonsten fand ich die Anleitungen sehr einleuchtend. Super finde ich auch, dass für jede Decke die Anzahl der Musterweiderholung angegeben wird, so dass man diese sehr leicht vergrößern oder verkleinern kann.
Besonders gut gefallen hat mir, dass es am Anfang des Buches [Amazon Affiliate Link] eine Doppelseite gibt, die erklärt, wie das Buch „funktioniert“. Dazu wird anhand einer Anleitung gezeigt, an welcher Stelle der Anleitung man welche Information findet. Hier erfährt man zum Beispiel, dass bei den Anleitungen bezüglich des Garnes nur angegeben ist, für welche Nadelstärke (oder heißt es Hakenstärke beim Häkeln?) das Garn geeignet sein muss. Genauere Angaben zum Garn, das für das Modell aus dem Buch verwendet wurde, findet man hinten im Buch. Das ist vielleicht ein bisschen umständlich, aber mich stört es nicht, denn ich kann mit der Angabe der Nadelstärke genug anfangen.
Super finde ich auch, dass in den Anleitungen die Farbfolge getrennt von der schriftlichen Anleitung angegeben wird. Das ist meiner Meinung nach übersichtlicher, zumal bei vielen der Decken die Streifenfolge innerhalb des Musters nicht regelmäßig ist. Das wurde hier wirklich gut gelöst.
Insgesamt bin ich ein ziemlicher Fan solcher „Wegbeschreibungsseiten“ – das hilft, die Anleitungen besser auf einen Blick zu erfassen. Das würde ich mir als Standard für alle Handarbeitsbücher wünschen.
Technik und Abwandlungen
Im Vergleich zum Rest des Buches [Amazon Affiliate Link] fand ich das zweite Kapitel, in dem gezeigt wird, wie man die großen Decken zu kleineren Projekten abwandeln kann, relativ schwach. Das hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht, da ja bei jeder Anleitung die Zahl der Maschen einer Musterwiederholung angegeben wird und man die Größe super einfach selbst anpassen kann. Und dass ich aus einem Rechteck oder einem Quadrat einen Topflappen, ein Kissen oder einen Wandbehang machen kann… Für diese Info brauche ich kein Buch. Aber das ist nur meine subjektive Meinung, vielleicht ist das Kapitel für den ein oder anderen trotzdem eine gute Inspirationsquelle.
Super hingegen fand ich den extra Abschnitt über verschiedene Borten und Ränder, die man an die Decken häkeln kann. Die werden extra aufgeführt, so dass man sie auch für andere Projekte abseits von Decken nutzen kann. Ich bin ja eher der schlichte Typ und habe mich gefreut, dass dort neben klassischen gerüschten und geblümten Umrandungen auch sehr graphische Muster wie die Leiterspitze aufgeführt wurden.
Kommen wir zu meinem heimlichen Lieblingskapitel – Kapitel 3. Hier geht es um Häkeltechniken. Ich bin ja normalerweise kein Fan von Technikteilen in Anleitungsbüchern, aber diesen hier muss ich einfach lobend hervorheben: Ich habe noch nie so tolle und klare Gaphiken gesehen, die verschiedene Maschen erklären. Ich habe ja öfter mal so ein kleines „Raum- und Orientierungsproblem“ aber bei diesem Buch habe ich durch die Graphiken wirklich jede einzelne Masche auf Anhieb erfasst und begriffen. Ich kann noch nicht mal wirklich in Worte fassen, was diese Graphiken so anders und gut macht, aber ich finde sie einfach super. Wer auch immer diese Graphiken illustriert hat, sollte ab jetzt bitte alle Handarbeitsbücher illustrieren!
Fazit
Ihr habt es bestimmt schon gemerkt: Ich bin super begeistert von dem Buch. Schon allein die Graphiken machen es zu einer wertvollen Ergänzung in meinem Bücherschrank und das Buch hat es außerdem geschafft, das ich eine Häkeldecke anschlagen möchte. Das sagt schon alles, oder? Von mir eine absolute Empfehlung – blättert es zumindest mal im Buchladen durch!
Überblick
Titel: Streifenliebe. 20 Moderne Designs für Häkeldecken. [Amazon Affiliate Link]
Autorin: Haafner Linssen
Verlag: Stiebner Verlag
Preis: 19,90€ (D)