[Werbung. Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Beitrag enthält Amazon Affiliate Links.]
Heute ist es mal wieder Zeit für eine Rezension auf meinem Blog. Seit einiger Zeit liegt hier das kleine Heftchen „Brioche stricken“ von Katrin Schubert [Amazon Affiliate Link] aus dem TOPP Verlag herum und wartet darauf, rezensiert zu werden. Das haben Frau Jetztkochtsieauchnoch und ich im letzten Frickelcast endlich gemacht (KLICK) und nun folgt, wie gewohnt, die Rezension auf dem Blog.
Überblick
Das Buch „Brioche stricken“ [Amazon Affiliate Link] ist aus der Reihe kreativ.kompakt und kommt als wirklich dünnes Heft daher. Es hat gerade einmal 32 Seiten und nutzt die klappbaren Buchdeckel aus, um ein paar Erklärungen der Brioche-Technik unterzubringen.
Ich bin ja ein großer Fan von Katrin Schubert und habe schon ein Mützendesign von ihr gestrickt (KLICK) und habe mich dementsprechend sehr auf ihr erstes Buch gefreut. Insgesamt enthält das Buch 14 Anleitungen für Accessoires im Brioche Muster (was nix anderes ist als zweifarbiges Patent). Die Anleitungen gibt es immer als Duo, ein Teil für den Kopf und eins für Hals oder Hände, beide im selben Muster, so dass man sich sehr schön ein passendes wärmendes Set stricken kann.
Das Buch
Wie eben schon erwähnt ist das Heftchen sehr schmal und ist mit 14 Anleitungen dennoch prall gefüllt. Dass das mit dem Platz etwas schwierig wird, kann wohl jeder erahnen. Ich habe schon oft über dreispaltiges Layout in Anleitungsbüchern gejammert und auch hier muss ich es leider wieder tun: Ich finde das einfach hoffnungslos unübersichtlich. Auch wenn die einzelnen Strickreihen bei den Modellen aus dem Buch nicht so lang sind, ich finde dieses Dreispalten-Layout in der Praxis total unpraktisch – da ist man immer damit beschäftigt, mit den Augen den Punkt zu suchen, an dem man war, bevor man aufs Strickstück geschaut hat. Die Seiten wirken durch diese Layout-Entscheidung auch sehr voll, zumal das Buch nur etwas mehr als A5 Format hat und damit eh schon recht wenig Platz bietet. Auf mich wirken die Anleitungsseiten sehr überfüllt.
Positiv möchte ich hervorheben, dass die Anleitungen nicht in Gänze ausgeschrieben sind, sondern alle Strickschriften/Charts haben, was ich einfach übersichtlicher finde. Allerdings sind die jeweiligen Charts nicht bei der zugehörigen Strickanleitung abgedruckt, sondern auf einem Extrabogen in der Heftmitte. Da bin ich grundsätzlich kein großer Freund von, ich möchte beim Stricken nicht blättern oder mit verschiedenen Papieren auf meinem Schoß herumoperieren, das nervt mich schnell. Zumal die Anleitungen so gestaltet sind, dass es Abschnitte gibt, die nicht im Chart sondern nur im Text aufgeführt werden, so dass man in jedem Fall mit Text und Chart arbeiten muss.
Für den extra Chart-Bogen hat sich der Verlag allerdings etwas sehr Cleveres einfallen lassen. Damit man diesen, wenn man ihn einmal herausgetrennt hat, nicht verliert, gibt es in der Buchmitte zwei Plastikhüllen, in denen man den Bogen verstauen kann. Das finde ich super und würde mir wünschen, dass das Schule macht und auch in Nähbüchern für die Schnittmusterbögen übernommen wird.
Das „Brioche stricken“ Buch [Amazon Affiliate Link] wirbt im Klappentext damit, auch für Anfänger in dieser Technik geeignet zu sein, da es „Schritt-für-Schritt-Anleitungen“ und einen Grundkurs enthält, der zeigt, wie man Brioche strickt. Viel Platz ist in dem Buch dafür nicht, Grundkurs und verwendete Techniken wie Ab- und Zunehmen im Briochemuster werden auf den ausklappbaren Deckeln von Vorder- und Rückseite abgehandelt. Ich selbst bin eine relativ versierte Brioche-Strickerin und weiß, wie ich die Maschen stricke oder zu- und abnehme. Ob jemand, der das noch nie gemacht hat, die Technik anhand der enthaltenen Fotos und Erklärungen versteht, daran habe ich meine Zweifel. Dafür finde ich die Texte zu knapp und die Fotos teilweise nicht eindeutig genug. Auch die Hinweise zum Einstieg, in denen zum Beispiel erklärt wird, wie man Patentmuster in Runden strickt, finde ich teilweise eher verwirrend, als hilfreich, vor allem wenn man mit Brioche/Patent noch so überhaupt gar keine Erfahrung hat.
Nun ist das Ganze ja ein Anleitungsbuch und kein Stricklernbuch, aber ich finde immer, wenn man schon solche Grundkurse und Erklärteile einfügt, müssen diese auch verständlich sein und ausreichend Platz eingeräumt bekommen,
Die Modelle
Ich habe es ja oben schon einmal gesagt: Ich bin Fan der Designerin und liebe zweifarbiges Brioche. Katrin Schubert ist bekannt für ihre sehr „organischen“ Brioche-Muster und ich finde, ihren Stil erkennt man auch in den Modellen aus dem Buch wieder. Wer ihre Anleitungen mag, wird auch die aus dem Buch mögen. Mir gefällt auch der Ansatz, gleich passende „Ensembles“ zu designen, denn ich laufe an Kopf und Hals meistens eher rum wie Kraut und Rüben und nix passt zusammen.
Leider sind die Fotos von den Modellen in dem Buch für ein Strickbuch meiner Meinung nach wirklich untauglich. Sie sind viel zu dunkel, so dass man bei den Modellen teilweise nicht mal die verwendeten Farben richtig erkennen kann, geschweige denn Details von den Mustern. Wahrscheinlich sollen diese dunklen Fotos irgendwie „stimmungsvoll“ wirken, aber in einem Strickmusterbuch hat so viel Schattenwurf einfach nix verloren. Es gibt Bilder, auf denen man eigentlich nur das Gesicht des Models wirklich gut erkennt. Das finde ich extrem schade, denn wie gesagt, vom dem, was man erkennen kann sind die Modelle wirklich schön, aber sie sind nicht wirklich gut präsentiert.
Fazit
Ich bin, was ein Fazit angeht, echt zwiegespalten. Die enthaltenen Modelle sind wirklich schön, die Form, in die sie gepresst worden ist es nicht wirklich. Ich finde es auch ehrlich gesagt traurig, dass hier 14 komplette Brioche-Anleitungen für 8,99€ fast schon „verramscht“ werden. Ich weiß, wie viel Arbeit in einem Strickdesign steckt und ich weiß auch, was Katrins Anleitungen auf ravelry kosten. Aus der Perspektive ist da Buch natürlich ein super Schnäppchen, allerdings hab ich dabei fast schon ein schlechtes Gewissen…
Ich finde es sehr schade, dass die tollen Brioche Designs in die kreativ.kompakt Reihe gepackt wurden. Das fühlt sich für mich ein wenig nach verschwendetem Potenzial an. 14 Designs in einem schönen Hardcover in einem größeren Format, mit mehr Platz (und helleren Fotos) hätte ich angemessener gefunden.
Überblick
Titel: Brioche stricken. Kuschelweiche Projekte im Patentmuster gestrickt. [Amazon Affiliate Link]
Autorin: Katrin Schubert
Verlag: TOPP Verlag
Preis: 8,99€ (D)
Hallo,
auf Grund vom Frickelcast und der Rezension hier habe ich mir das Büchlein bestellt. Ich weiß jetzt schon, das ich diverse Mütze und den Shrug nachstricken werde.
Wenn man dieses Heft in Vergleich zu Bücher der Queen of Brioche setzt, kommen deutsche Verlag nicht besonders gut weg. Das ist schade. Gewiss hätte ein anderes Buchformat und ein höhere Preis diesen Anleitungen gut getan. Die Aufmachung verleitet im Geschäft nicht zum Kauf.
Vielen Dank an die Autorin für ihre Arbeit und an die Rezensentin für eine faire Beurteilung.
Lg KathieJo
Danke für Deine Rückmeldung. Genau das finde ich auch. Die wirklich schönen Anleitungen hätten ein hochwertigeres Format verdient.
Ganz liebe Grüße
Steffi
Ich find halt schade, dass das Heft billig wirkt. Die Anleitung brauchen sich nicht zu verstecken hinter anderen Briocheanleitungen und denen ist oft deutlich mehr Platz geboten worden. Außerdem kann ich mir nicht recht vorstellen dass Katrin Schubert an diesem Heft viel verdient. Wenn sie diese Set bei Ravelry einzelnd eingestellt hätte, wäre der Erlös deutlich höher. Und, wie bereits mehrfach gesagt, die Designs sind wirklich schön (auch Männertauglich).
Liebe Grüße Kathie Jo
Danke für die Rezension. Ich hab das Heft auch und kann mich der Kritik nicht anschließen. Ich komme auch mit Anleitungen z.B. aus der Verena klar, die Beschreibungen von Katrin Schubert sind leicht verständlich, mit ein bisschen Mühe auch für ungeübte Patentstrickerinnen wie mich. Und durch den farbigen Kontrast ist die 3 Spaltenaufteilung kein Problem.
Ich verstehe nicht, warum vermehrt Kritik an Anleitungen geübt wird, die nicht mindestens in Romanlänge verfasst wurden und für jede Reihe ein eigenes Kapitel.
Ja, das Heft ist günstig – wertschätzen wir die Autorin doch, indem wir es kaufen und die schönen Modelle nacharbeiten. Und setzen wir uns dafür ein, dass der Verlag ordentlich bezahlt und die Autoren am Umsatz beteiligt.
Danke für Dein Feedback.
Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich gerne Anleitungen in Romanlänge hätte. Im Gegenteil, ich stricke am liebsten nach Charts und je weniger Worte eine Anleitung braucht, desto lieber ist sie mir. Ich mag es gar nicht, wenn jede Zeile Masche für Masche ausgeschrieben wird. Das merkt man denke ich auch den meisten meiner Rezensionen hier an.
Allerdings hasse ich diesen Trend in Strickbüchern, Anleitungen, die jede Zeile Wort für Wort ausschreiben, auf so viele Spalten wie möglich aufzuteilen, um auch noch den kleinsten Raum der Seite auszunutzen und Zeilen zu sparen. Eine Strickreihe, die ausgeschrieben über sechs Zeilen oder mehr geht finde ich hoffnungslos unpraktisch (es ist schwerer, sich zu orientieren wenn man mit den Augen zwischen Strickschrift und Anleitung hin und her wechselt) und schlicht unnötig.
Meine Kritik bezog sich nicht auf die Anleitungen, sondern auf den Technikteil in den Klappen. Die finde ich für ein Buch, das explizit um Anfänger wirbt, einfach zu knapp.
Ich wertschätze die Autorin, indem ich weiterhin ihre Anleitungen auf ravelry kaufe, da bin ich nämlich schon lange Fan von.
Und genau der Verlag ist es, den ich mit meiner Kritik hier anspreche, nicht die Autorin – denn die von mir kritisierten Punkte liegen überwiegend in der Hand des Verlages, da haben Autoren oft wenig bis gar kein Mitspracherecht.
Ich freue mich, dass Du mit dem Buch gut zurecht kommst – ich tue das auch und werde sicherlich das ein oder andere Modell nacharbeiten.
Vielen Dank für Deine Rezension. Ich kann mich in vielen Dingen nur anschließen, offensichtlich ist es nicht möglich das Thema „Brioche stricken“ mit 14 Anleitungen auf nur 32 Seiten abzuhandeln. Leider hatte ich aber als Designerin keinerlei Einfluss auf die Anzahl der Seiten, Fotos, Preis etc…. und so bleibt nur Enttäuschung auf allen Seiten – bei den Strickerinnen (weil nicht ausführlich genug), beim Verlag (schlechte Kritiken) und letztlich auch bei mir (schlechtes Feedback) … was lerne ich daraus? Lieber einmal im Monat eine total verfrickelte Brioche-Mütze bei Ravelry hochladen als ein aufwendiges Buchprojekt über mehrere Monate! Gern hätte ich Dir drei freie Exemplare zum Verschenken übersendet, oder Dir mehr Fotos für die Rezension zur Verfügung gestellt, die Frage ist nur, ob die Anleitungen jetzt noch jemand geschenkt haben möchte?
Liebe Katrin,
Danke für Dein Feedback. Ich hoffe sehr, dass bei meinem Beitrag deutlich wird, dass sich meine Kritik an den Verlag wendet. Ich weiß, dass die Autoren auf die Dinge, die ich kritisiere, wenig bis keinen Einfluss haben.
Da ich großer Fan von Deinen Designs bin, war ich wirklich sehr enttäuscht, dass dem Verlag das nur die kreativ.kompakt Reihe wert war. Die ist für ein Brioche Projekt einfach nicht geeignet.
Trotzdem sind die Designs, wie ich auch geschrieben habe, super schön und Brioche Erfahrene werden damit auch gut klar kommen… Ich selbst hab lieber Deine Anleitungen von ravelry, da ich lieber nach englischen Anleitungen stricke.
Ich glaube, dass das Buch durchaus seine Zielgruppe findet, da ja die Designs und Anleitungen schön sind.
Ganz liebe Grüße
Steffi
Vielen Dank für Dein Feedback.
Die Anleitungen interessieren mich eigentlich sehr, jedoch überlege ich nun, ob ich das Büchlein kaufe oder doch lieber auf die Anleitung die über Ravelry erhältlich sind, zurückgreife.
Wenn Du Erfahrung mit Brioche hast wirst Du mit dem Buch klar kommen. Die Anleitungen sind wirklich super. Ich finde nur das gewählte Format schade.
Danke Dir.
Mit Brioche komm ich super zurecht.
Danke für die Rezension, das ist sehr hilfreich! Ich kann deine Gefühle wegen des Preises gut nachvollziehen und überlege noch, ob ich mir das Büchlein kaufe. Was mich allerdings wütend macht, sind die Leute, die bei Amazon in die Rezensionen schreiben, dass sie sich „für das Geld“ (!) „deutlich mehr erhofft hätten“ (!?) Da schlackert man mit den Ohren.
Danke für Dein Feedback. Die Rezensionen auf Amazon habe ich gar nicht gelesen. Da schlackern die Ohren wirklich. Oh man…