Garn-Review: Fior di Lurex von Gedifra

[Werbung. Die Materialien für die Mütze wurden mir vom Hersteller kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt.]

Ich habe das Gefühl, alle meine #paillettenperlenplunderFAL Ergebnisse verspätet zu posten. Aber besser spät als nie. Fotos von den fertigen Werken zu machen ist meist immer etwas zeitaufwendiger, deswegen habe ich meist einen kleinen Rückstau an fertigen Projekten für den Blog.

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Heute zeige ich euch ein Projekt aus einem Garn, in das ich mich auf der H&H Fachmesse schwer verliebt habe: Fior die Lurex von Gedifra. Gedifra ist ein Wollhersteller, den ich lange Zeit gar nicht auf dem Schirm hatte, bis ich Garne dieser Firma bei zahlreichen Bloggern gesehen habe, die im letzten Jahr am Tag der Wolle vom OZ Verlag teilgenommen haben. Dabei ist Gedifra eine echte Traditionsmarke, die es schon seit 1922 gibt. In den letzten Jahren war es etwas ruhiger um die Firma, aber jetzt ist sie wieder zurück – und das mit einer sehr ansprechenden Produktpalette und einer tollen Firmenphilosophie.

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Gedifra hat sich nämlich einen ethischen Umgang mit Tier und Umwelt auf die Fahne geschrieben. Deswegen ist sämtliche Schafwolle des Herstellers mulesingfrei. Ich habe ja schon öfters geschrieben, dass ich die Entwicklung großer Wollfirmen hin zu nachhaltigeren und vor allem ethischeren Garnen mehr als begrüßenswert finde. Man könnte auch sagen: Es wurde langsam Zeit! Während bei anderen Firmen bisher nur einzelne Produktlinien als „mulesingfrei“ ausgezeichnet sind, sind es bei Gedifra – jedenfalls soweit ich mir auf der H&H dazu einen Überblick schaffen konnte – ausnahmslos alle Garne, die Merino enthalten.

Das finde ich absolut begrüßenswert und diese Tatsache ist für mich tatsächlich auch ein Kaufargument. Gedifra hat bisher eine noch nicht sehr große, aber sehr ausgewählte und spannende Produktpalette. Ein Garn, das mich auf der H&H besonders angemacht hat ist die Fior di Lurex. Das ist ein ein Kettgarn, dass heißt die einzelnen Fäden sind nicht verzwirnt sondern ein dünner gestrickter Schlauch – so in etwa wie die Wurst, die aus einer Strickliesl kommt.

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Das Garn besteht aus einer spannenden Mischung aus 60% Viskose und 34% Alpaka (hinzu kommen noch 3% Lurex für das Bling und 3% Polyester), die ich so noch nicht gesehen habe. Durch das Alpaca hat die Wolle einen deutlichen Flaum, der das Gestrick etwas verwaschen aussehen lässt. Durch die Viskose kommt ein schöner Fall dazu – und das Garn ist wirklich total leicht. Der Griff ins Knäuel ist ein bisschen so, als würde man in eine Wattewolke grabschen.

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Zusätzlich zur Viskose und dem Alpaka enthält das Garn auch noch einen kleinen Lurexanteil – es hat in regelmäßigen Abständen tweedähnliche Glitzerböbbelchen, die dem Ganzen ein wenig dezenten Bling verpassen. Das Lurex ist überhaupt nicht kratzig, es hat mich weder beim Verstricken noch beim Tragen gestört.

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Ich habe netterweise von Gedifra ein paar Probeknäuel zum testen erhalten, aus denen ich mir gerne ein Set für den Winter stricken wollte. Für mich etwas untypisch in schwarzweiß, aber ab und zu darf es auch für mich mal ganz unbunt und klassisch sein. Manchmal zumindest.

Ich wollte ein graphisches aber unaufgeregtes Muster, um das Garn wirken zu lassen, deswegen habe ich mir selber ein kleines Mosaikmuster zusammengefrickelt, das ganz simpel zu stricken ist. Vielleicht (und nur wenn ihr wollt) klöppel ich für den Cowl demnächst mal eine Anleitung zusammen. Gebt mir doch mal Rückmeldung, ob ihr daran Interesse hättet.

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Das Garn habe ich für den Cowl ein wenig maltretiert, denn ich habe es auf wesentlich kleineren Nadeln gestrickt als eigentlich gedacht ist. Laut Banderole sollte man Nadelstärke 4-5 nehmen, ich habe meinen Cowl mit 3er Nadeln gestrickt, da ich ein sehr dichtes Gewebe haben wollte (der Berliner Winterwind ist wirklich fies!) – das dem Cowl außerdem ein wenig Stand gibt. Ich mag so labberige Cowls nicht, die wie ein zusammengefallener Ring am Hals rumhängen.

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Das Ergebnis ist so, wie ich es mir vorgestellt habe. Das Gestrick ist fest und dicht und hat dadurch ein bisschen was von seiner wolkigen Weichheit eingebüßt – aber es ist trotzdem noch super angenehm zu tragen. Abgefahren fand ich, dass der Cowl durch die feste Strickweise tatsächlich drei Tage gebraucht hat, um nach der Wäsche komplett zu trocken. Ich habe ihn allerdings auch mit der Hand gewaschen, da ich Angst hatte, dass das Garn in der Waschmaschine pillt und noch mehr flauscht.

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Mit meinem selber zusammengeklöppelten Cowl bin ich sehr zufrieden und auch das Garn hat mich überzeugt. Ich könnte mir hieraus auch sehr gut ein luftiges und leichtes Tuch vorstellen – nicht so brettchenhaft gestrickt wie mein Cowl, das hat dann bestimmt einen tollen Fall.

Review

Review (1)

Review (2)

Verlinkt bei: Creadienstag, Dienstagsdinge, Handmade on Tuesday, Meine Fummeley, Lieblingsstücke, Auf den Nadeln

8 Kommentare

  1. Der Cowl sieht gut aus, mir gefällt, dass er etwas ester wirkt. Ich mag das auch ganz gerne. Das Muster ist schön. Also ich hätte nicht gegen eine Anleitung 😉 von Gedifra hatte ich zuletzt auch mal mehr oder weniger zufällig Wolle gekauft und verstrickt, hat mir gut gefallen.

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