Endlich ist es soweit und ich kann euch einen Schnitt vorstellen, der momentan mein absoluter Favorit ist (er schafft es kaum, auf dem Wäscheständer zu trocknen – ich habe ihn gefühlt ständig an). Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, bin ich ja seit letztem Jahr eine Stammschwalbe von Nikkes aka Frau Schwalbenliebe und in dieser Funktion habe ich Ende 2017 ihre Kollektion Hjarta probegenäht. Hjarta ist isländisch und heißt „Herz“ und ist der perfekte Name für die Schnitte, die Nikkes nun nach und nach veröffentlicht. Ich habe selten eine Schnittmustererstellerin erlebt, die so viel Herzblut und Leidenschaft in ein Probenähen steckt. Probenähen bei der Schwalbenliebe sind immer etwas Besonderes. Ich hatte ja für ihr Sommerlieb Kollektion schon einmal das Vergnügen, für die Frau Schwalbenliebe zu nähen – spätestens da hat sich meine Liebe zu ihren Schnitten verfestigt (siehe hier und hier).
Aber nun zum Schnitt: Floki heißt das gute Stück und ist ein Schnitt, der an die Jumper der 50er Jahre erinnern soll. Man kann das Oberteil aus dehnbaren Stoffen nähen, für meine erste Version habe ich Sommersweat verwendet, der aus einer der Glücksboxen von Lüttje Lütt stammt. Der ist fast ein bisschen zu dick für den Schnitt, leichte, schön fallende Stoffe kommen hier besser. Der Sommersewat schlägt mehr Falten, als er sollte. Besonders machen Floki die vielen Details, wie etwa die Faltenlegung am Ausschnitt und der optionale Bubikragen. Ich gebe zu, dass ich mich vor allem in den Bubikragen ziemlich verliebt habe – ich hatte noch nie etwas mit Bubikragen und muss da jetzt glaube ich etwas nachholen.
Durch die zwei Teilungen am Vorderteil bietet der Jumper sehr viele Möglichkeiten, Stoffe zu kombinieren. Im Probenähen ist zum Beispiel eine wunderschöne Version mit Spitze in der oberen Passe entstanden. Die untere Teilung kann man, wenn man möchte, ein wenig enger zuschneiden, dann „pufft“ der obere Teil schön. Das habe ich in meiner Version nicht gemacht, werde ich aber definitiv noch nachholen, denn ich habe noch ganz viele Flokis im Kopf.
Der Schnitt an sich ist nicht sehr schwer zu nähen, man braucht aber etwas Geduld, wenn man die Falten schön ordentlich haben möchte und vor allem auch die Passe sauber einnähen will. Bei der oberen Passe habe ich, um möglichst akkurat arbeiten zu können, erst mit der Nähmaschine gearbeitet bevor ich mit der Overlock über die Naht geschrubbt bin.
Abnäher hat der Schnitt natürlich auch, das finde ich immer wichtig für einen guten Sitz, und besonders begeistert es mich, wenn ein Schnitt neben Brust- auch noch Rückenabnäher hat. Floki gibt es übrigens auch noch in einer Kleiderversion (die habe ich noch nicht genäht, will sie aber der Vollständigkeit erwähnen, weil ich sie toll finde und unbedingt auch noch nähen möchte!).
Ihr seht, ich gerate ins Schwärmen, aber ich finde Floki einfach toll. Es ist ein Schnitt, der heraussticht und mal was anderes ist. Eine Version ohne Bubikragen werde ich auf alle Fälle auch noch nähen – fürs Büro, denn dafür ist der Kragen vielleicht etwas too much.
Mit Floki mache ich jetzt beim RUMS mit.
[…] Jumper „Floki“ von der Schwalbenliebe, den ich euch bereits letzte Woche in einer Version aus Sommersweat gezeigt […]
Zu viel fürs Büro? Hm. Also ich würde es bei uns auf der Arbeit tragen. Allerdings ist der Dresscode ja überall anders. – Wie auch immer: Ein sehr schönes Teil und ich kann gut verstehen, dass du es so gerne trägst, denn es steht dir wirklich sehr gut.
LG