Sei Dir was wert! – mit Goldkindelein

Heute gibt es mal wieder eines meiner sonntäglichen Interviews für euch. Ich freue mich, dass ich euch im Rahmen meiner „Sei Dir was wert!“-Reihe immer noch super spannende BloggerInnen vorstellen kann. Ich hoffe, ihr findet es genauso spannend wie ich, mal bei anderen Bloggenden hinter die Kulissen zu schauen und mal zu sehen, wie sie an das Thema bloggen herangehen.

Den Ursprung meiner Serie gibt es hier nachzulesen. Wenn Du Lust hast, mir Rede und Antwort zu stehen und im Rahmen dieser Serie auf meinem Blog zu erscheinen, schreib mir gerne unter feierabendfrickeleien@gmail.com

Spannend fände ich es auch, mal von der „anderen Seite“ zu hören, also Designern oder Unternehmen, die Kooperationen mit BloggerInnen eingehen. Auch hier freue ich mich über Kontaktaufnahme und ein Interview.

MarthaKleidGraciella7

Heute zu Gast auf meinem Blog ist Almut vom Label Goldkindelein. Sie bloggt schon seit mehreren Jahren über das, was sie alles so kreativ werkelt. Vor allem näht sie viel – für ihre Kinder, aber auch für sich und ihren Mann. Ich bin immer wieder erstaunt, was für tolle Teile sie innerhalb kürzester Zeit so raushaut. Schaut euch unbedingt ihren Blog an, da gibt es viel zu entdecken.

 

Wie lange bloggst Du schon?

Meinen ersten Blog habe ich von Oktober 2013 bis Dezember 2014 geführt, dann den Anbieter gewechselt. Der aktuelle läuft also schon bald 3 Jahre und insgesamt bin ich also seit 4 Jahren am Bloggen. Wow, hätte ich selbst nicht gedacht. Ich achte da nie so drauf, bin kein Freund von Gewinnspielen oder Feiern oder dergleichen.

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Warum bloggst Du? Verfolgst Du mit Deinem Blog ein bestimmtes Ziel?

Begonnen hat es mit dem klassischen Nähtagebuch für mich, und das ist es eigentlich auch noch bis heute hauptsächlich. Ich verfolge das Ziel, andere zu inspirieren und von anderen inspiriert zu werden. Als kleiner Seitenast ist mein Gewerbe entstanden, und davon zeige ich auch ab und zu Beispiele, ich will aber niemals den Schwerpunkt darauf legen. Dafür ist meine Facebook-Seite da. Natürlich freue ich mich auch über Lob oder auch Bewunderung, ich bin stolz auf meine Sachen, stolz darauf für mich und meine Kinder quasi alle benötigten Klamotten selbst zu nähen, und auch bei meinem Mann immer mehr in den Kleiderschrank zu legen. Ich freue mich aber auch über konstruktive Kritik, es hilft ungemein auch mal eine andere Sicht zu bekommen und ich kann nur dazu lernen. Der wertschätzende Austausch mit anderen ist immer wichtiger geworden und das gefällt mir sehr.

 

Wie entsteht ein Blogpost bei Dir? Welche Arbeitsschritte stehen dahinter?

Ein Blogpost entsteht bei mir immer noch im Kopf bzw. aus dem Bauch heraus. Habe ich etwas zu erzählen, dann tue ich das auch. Habe ich nichts zu erzählen, ist auch mal Stille. Ich will und werde das immer authentisch handhaben, es gefällt mir, hier die komplette Kontrolle zu behalten und nicht irgendwelchen Erwartungen zu entsprechen.

Genähte Teile fotografiere ich alle immer sofort vor dem ersten Tragen, und wenn ich dann die Story dazu im Kopf habe schreibe ich den Beitrag. Also Nähen, Fotos machen, Fotos bearbeiten, hochladen, nachdenken, Beitrag schreiben, Beitrag verbreiten und bewerben (Linkpartys und Facebook).

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Wieviel Zeit braucht ein Blogpost bei Dir ungefähr?

Wie oben beschrieben handhabe ich das sehr aus dem Bauch heraus. Manches Mal sprudelt es geradezu aus mir heraus und ich brauche für Fotos und schreiben „nur“ ca. 1-2 Stunden. Nähen mal komplett rausgerechnet, da ich ja nicht für den Blog nähe sondern für mich. Manches Mal liegt aber auch was Angefangenes über Wochen, oder ich brauche alleine schon die Zeit um die Fotos zu sortieren. 3-4 Stunden ist auch eine realistische Zahl.

 

Über den Blogpost hinaus, wieviel Zeit fließt noch in Deinen Blog?

Aktuell nicht sehr viel,  da ich es gerade hinausschiebe. Mein Blog und der ganze (grafische) Auftritt auch mit Visitenkarten etc. bräuchte mal eine Generalüberholung, aber das ist ein paar Wochen Arbeit und die habe ich gerade nicht übrig.

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Du nimmst manchmal an Probenähen teil. Was reizt Dich daran? Welchen Mehrwert siehst Du für Dich darin?

Für mich persönlich liegt der Mehrwert beim Probenähen im Erkenntnisgewinn. Ich nähe nur noch Schnitte, die mir gefallen, die ich brauchen kann und bei denen ich etwas lernen kann. Die Herausforderung in Kombination mit wertschätzenden Tipps und Umgang in der Gruppe ist das, was mir Spaß macht. Es ist bei guten Probenähen auch der Gruppeneffekt nicht zu unterschätzen. Gemeinsam am einem Schnitt zu verzweifeln oder zu wachsen motiviert ungemein, macht irre Spaß und hilft mit der Einsamkeit des Nähzimmers besser klar zu kommen. So „Rudelnähen“ ist was tolles, wenn die Gruppe stimmt.

 

Welchen Mehrwert bringst Du als Bloggerin in Probenähen ein?

Zum einen habe ich viel Erfahrung. Erfahrung im Nähen, aber eben auch im Präsentieren, Vermarkten und vor allem darin, was gerade in der Szene so angesagt ist. Ich kann nicht nur zum Schnitt was sagen, sondern auch dazu, ob und wie es bei den Näherinnen wahrscheinlich ankommen wird. Dazu kommt, dass ich auch gute Fotos liefern kann und den Schnitt bewerben kann. Letzteres tue ich allerdings nur, wenn ich den Schnitt auch wirklich empfehlen kann. Es gibt mehr als einen Schnitt den ich mitgenäht habe, der es aber nie auf meinen Blog geschafft hat.

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Sind Probenähen in Deiner Wahrnehmung ein fairer „Deal“ für beide Seiten?

Aktuell würde ich eher sagen jein. Der Aufwand, den Probenäherinnen in einen Schnitt investieren, steht eigentlich in keinem Verhältnis zum Wert des Schnittmusters wenn man es kauft. Gute Schnitterstellerinnen haben das mittlerweile auch erkannt und schätzen die Arbeit der Probenäherinnen. Wichtig ist mir ein respektvoller Umgang auf beiden Seiten. Wer keine konstruktive Kritik verträgt hat hier nichts zu suchen, weder als Näherin noch als Erstellerin. Umgekehrt denke ich auch, dass jede Probenäherin freiwillig mitmacht, Klagen über ein Ausnutzen oder dergleichen sind also ebenso fehl am Platz. Es zwingt mich keiner, es ist meine freie Entscheidung. Ich bekomme auch immer mehr Anfragen und Einladungen, nehme mir aber auch die Freiheit welche abzulehnen, wenn mir Schnitt oder Schnitterstellerin nicht gefallen. Gleiches gilt auch fürs Stoff vernähen. Alles in allem also vll doch eher ausgewogen, wobei der Nutzen für beide Seiten sehr unterschiedlich ist und nur schwer zu vergleichen.

 

Hat sich Deine Blogroutine im Laufe der Zeit geändert? Machst Du Dinge anders, seitdem Du probenähst?

Hm, meine Art zu schreiben ist geblieben würde ich sagen. Ich habe mich verbessert mit den Fotos und der Präsentation, aber ich will mich gar nicht groß an irgendwelche Trends anpassen, mein Blog ist mein Spiegel, insofern wird er sich auch nur mit mir als Person verändern. Er wird mit meinem Leben mitwachsen. Das einzige ist, dass ich keine Kindergesichter mehr zeige, aber das habe ich schon nach den ersten paar Monaten damals umgestellt.

 

Wann fühlst Du Dich als Bloggerin wertgeschätzt? 

Wertgeschätzt fühle ich mich, wenn ich Rückmeldungen bekomme, gesehen werde. Das können Kommentare sein, emails, Anfragen über Facebook, likes  oder Klickzahlen. Auch konstruktive Kritik ist eine Wertschätzung, immerhin hat sich jemand die Mühe gemacht und meinen Beitrag gelesen und darüber nachgedacht. Insofern ist also (fast) jede Art von Kommunikation eine Wertschätzung, lassen wir mal die Beleidigungen, Neid und Missgunst außen vor. Die lasse ich nicht an mich ran und versuche sie zu ignorieren.

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Liebe Almut, ich danke Dir ganz herzlich für das Interview!

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