Sei Dir was wert – mit Queens Handmade

Es war jetzt ein paar Sonntage ruhig um die „Sei Dir was wert“-Reihe. Manchmal kommt halt das Leben dazwischen, es war Urlaubszeit und ich habe auch gemerkt, dass es doch ganz schön aufwendig und zeitraubend ist, die Interviews vorzubereiten und das ganze Drumherum zu managen. Deshalb werde ich die Reihe zwar fortführen, aber einen kleinen Gang zurückschalten und nicht mehr jeden Sonntag ein Interview online stellen. Ich habe mir fürs erste einen 14tägigen Rythmus vorgenommen, es kann aber auch sein, dass die Interviews auch in noch loserer Folge kommen werden. Ganz so, wie es meine Zeit und die Zeit meiner InterviewpartnerInnen zulässt.

A propos InterviewpartnerInnen – ich bin da immer auf der Suche nach Bloggern, die Lust haben, mir etwas über ihren Blog und ihre Arbeit daran erzählen wollen. Meldet euch einfach bei mir unter feierabendfrickeleien@gmail.com

Wer noch ma die Hintergründe zu dieser Serie nachlesen möchte, findet diese hier.

 

Nun aber zu meiner heutigen Interviewpartnerin: Rebekka bloggt unter dem Namen Queens Handmade vor allem über das Stricken und Nähen. Außerdem ist sie eine der Organisatorinnen des einzigartigen Yarncamps – Deutschlands einzigem Barcamp zum Thema stricken, das dieses Jahr nun schon zum fünften Mal stattfindet. Neben ihren eigenen Projekten versammelt Rebekka auf ihrem Blog auch regelmäßig in ihren Sonntagslink spannende Fundstücke zu strickigen und anderen kreativen Themen. Reinschauen lohnt sich.

Rebekka_queenshandmade

Wie lange bloggst Du schon?

Ich blogge unter dem Namen Queens Handmade seit Anfang 2015. Anfänglich sehr zögerlich, versuche ich heute regelmäßig zu bloggen.

Warum hast Du mit dem Bloggen angefangen? Hat sich Deine Intention im Laufe der Zeit geändert?
Ich lese selber furchtbar gerne zu unterschiedlichen Themen Blogs und irgendwann kam bei mir der Wunsch auf, selber zu bloggen und eine Art Strick- und Näh-Tagebuch zu führen.

Die Intention hat sich nicht geändert, eher die Art wie ich schreibe. Ich betrachte meinen Blog als meine Spielwiese, auf der ich Dinge ausprobieren kann.

Reisequilt_Queenshandmade
Eines von Rebeccas gequilteten Werken.

Wie entsteht ein Blogpost von Dir? Welche Arbeitsschritte stecken dahinter?

Puh, wie entsteht ein Blogpost bei mir.…
Meine Sonntagslinks entstehen zum Beispiel im Laufe der Woche. Ich sammele hier und da interessante Links und schreibe natürlich frühzeitig am Sonntagmorgen den Blogpost. Obwohl es kein langer Artikel ist und ich hier auch keine Fotos mache, dauert es schon mal ein  bis drei Stunden, den Artikel zu schreiben. Danach noch das Teilen in diversen Social Media Netzwerken nochmal 30-40 Minuten.
Ein normaler Blogpost über den Stand meines aktuellen Strickstückes, ein neues oder beendetes Projekt braucht allerdings deutlich länger.
Bevor ich den Artikel schreibe, werden die losen Gedanken strukturiert, ggf. auch eine Geschichte drumherum geschrieben. Anschließend werden Fotos sortiert und ggf. bearbeitet. Nach dem Hochladen der Fotos setze ich mich daran, den Artikel zu schreiben. Während die Fotos hochgeladen werden, recherchiere ich noch mal Links oder Details zum Thema. Dann geht es ans eigentliche Schreibe und redigieren.

Lieblingskombi_Queenshandmade

Was gehört neben Deinem Blog sonst noch zu Deinem Label?

Zu meinem Blog gehören auch ein instagram-Account und Facebook-Fanpage. Mein twitter-Account zählt nur zur Hälfte zu meinem Label, denn diesen benutze ich vorwiegend beruflich. Natürlich bin ich auch noch bei ravelry vertreten.

 

Kannst Du ungefähr einschätzen, wie viel Zeit Du so in etwa pro Woche in Deinen Blog und Dein Label allgemein steckst?

In einem Artikel steckt viel Arbeit. Bevor ich bloggen kann, habe ich etwas fertig gestrickt (von Socken bis zum Pullover ist alles dabei). Die Stunden, die ich für ein Strickstück benötige zähle ich nicht.
Fotos:

Im Schnitt 30 Min., je nach Objekt auch länger. Nicht immer sieht das Strickstück auf dem Fotohintergrund gut aus. Das sehe ich spätestens, wenn ich das Bild in einem Bildbearbeitungsprogram geöffnet habe.
Hier macht es auch die Übung: Inzwischen weiß ich die Lichtverhältnisse an meinem Fotoplatz besser einzuschätzen und produziere nicht mehr so viel Datenmüll. ;-)

Bearbeitung:

bis zu einer Stunde. Manchmal muss der Kontrast erhöht werden, Ausschnitte müssen gewählt werden.
Am Anfang habe ich hier deutlich mehr Zeit gebraucht. Je nachdem wie bildreich ein Post ist, benötige ich jetzt zwischen 30 und 60 Minuten.

Schreiben und Redigieren

Für eine Kooperationsanfrage die ich vor einiger Zeit erhalten habe, habe ich mal gemessen, wie lange ich zum schreiben und redigieren brauche. Je nach Komplexität brauche ich zwei bis vier Stunden. Manche Posts gehen einem furchtbar gut von der Hand und manche einfach nicht. Auch Korrektur lesen braucht seine Zeit. Ich brauche hier zwischen zwei bis drei Stunden

Häkeln_Queenshandmade

Du nimmst ab und zu auch mal an Teststricks teil. Siehst Du darin einen Mehrwert für Dich und Deinen Blog? Ist so ein Teststrick aus Deiner Sicht ein „fairer Deal“ für beide Seiten (Designer und Teststricker)?

Durch Teststricks habe ich vieles über das Stricken gelernt, z. B. eine gute strukturierte und durchdachte Strickanleitung zu schätzen. Jede_r Designer_in hat seine eigene Art, sein Design und seine Konstruktion zu erklären. Somit fühlt sich für mich jede unbekannte Strickanleitung an als ob ich eine neue neue Sprache lerne. Ich kann nur ansatzweise erahnen, wie viel Arbeit in einer Anleitung steckt. Ich helfe gerne Fehler zu finden; die meisten Anleitungen sind aber so gut durchdacht, dass ich kaum Fehler finde.

Bis jetzt habe ich es als ausgewogen empfunden, an einzelnen Teststricks mitzuwirken. Oft gibt es die finale Anleitung für die Teststricker in der ravelry-Bibliothek und manchmal werden auch die Namen erwähnt.

Ich lerne gerne immer wieder neue Dinge über das Stricken dazu: bis jetzt habe ich viel über Konstruktion, Farb- und Stricktechniken gelernt, und ganz am Anfang auch etwas über Maschenproben – auf die harte Tour.
Für mich war es bis jetzt immer ein fairer Deal und je nach Social Media-Kompetenz des Designers sind auch neue Blogleser über einen Teststrick zu mir gekommen.

Stapel_Quilts

Bist Du als Bloggern schon einmal mit Kooperationsanfragen konfrontiert worden? Wenn ja, waren das „faire“ Angebote? Und wenn nicht: Könntest Du Dir vorstellen, auch einmal eine Kooperation mit einem Unternehmen einzugehen und unter welchen Bedingungen?

Ja ich habe schon  Anfragen für Kooperationen bekommen, auch  – in meinen Augen – unfaire Angebote.

Grundsätzlich ist mein Blog offen für Kooperationen und wie bei vielen anderen Dingen muss die Anfrage schlicht zum Blog und vor allem zu mir passen. Schließlich soll die Anfrage in einem schönen Blogpost enden, von dem beide Seiten profitieren.

patchwortuch1

Wann fühlst Du Dich als Bloggerin wertgeschätzt?

Ein Blogpost kostet Zeit und wenn man es genau nimmt, auch Geld. Ich wünsche mir von meinem Kooperationspartner Fairness und die Bereitschaft, auf Augenhöhe miteinander zu arbeiten. Obertoll wäre es, wenn man gemeinsam mit dem Kooperationspartner neue Ideen entwickelt und diese dann umsetzt.

 

Vielen Dank, liebe Rebekka, dass Du Dir die Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten.

3 Kommentare

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