Bei der Sei Dir was wert!-Serie geht es darum, euch verschiedene Bloggerinnen vorzustellen. Mir geht es darum, aufzuzeigen, wieviel Arbeit eigentlich hinter so einem Blog steckt – und das das auch etwas wert ist. Genaueres könnt ihr hier nachlesen.
Den Auftakt meiner Interview-Serie macht meine liebe Bloggerkollegin Julia-Maria. Julia-Maria ist Anfang/Mitte/Ende Dreißig und bloggt auf http://feinmotorik.blogspot.com übers Stricken, Häkeln, Basteln und alles andere feinmotorische. Ich habe außerdem munkeln gehört, dass da bald auch einige sehenswerte genähte Dinge unter den Sachen sein werden, die Frau Feinmotorik uns wöchentlich präsentiert. Man findet Julia-Maria unter ihrem Label Feinmotorik auch auf Facebook, Instagram und ravelry, der weltweit größten Strickplattform.
Julia-Maria war so lieb, als Testkandidatin für mein erstes Interview zur Verfügung zu stehen – was mich sehr freut, denn sie ist im Blog-Geschäft schon sehr erfahren. Danke dafür!
Wie lange bloggst Du schon?
Ich blogge seit über 3,5 Jahren.
Warum hast Du mit dem Bloggen angefangen?
Ich habe meinen Blog an dem Tag gestartet, an dem ich auch angefangen habe zu stricken. Ich wollte meine ganze Strickentwicklung in einer Art Tagebuch für mich festhalten.
Wie entsteht ein Blogpost bei Dir?
Nur mühsam. Ich brauche oft fünf Anläufe, bis ich einen Beitrag fertig verfasst habe, da man als Mutter in Elternzeit nie Gelegenheit hat etwas in Ruhe anfangen und beenden zu können.
Ich habe immer eine Liste rumliegen, auf der ich alle Ideen für Blogbeiträge sammele und mich freue, wenn ich irgendwo ein Häkchen dahinter machen kann.
Welche Arbeitsschritte stecken in einem Blogpost von Dir?
Stricken und währenddessen immer wieder Fotos vom Entstehungsprozess machen. Wenn die gestrickten Sachen fertig sind, wasche und spanne ich sie, damit sie schön fotografiert werden können. Dann werden Fotos gemacht. Zuerst auf der Schneiderpuppe dann per Selbstauslöser an mir selbst, anschließend suche ich aus den ca. 500 Bildern die besten fünf bis zehn raus und bearbeite sie hinsichtlich Bildausschnitt, Logo, Helligkeit etc. Dann suche ich alle Informationen und Links zum Strickstück zusammen (Designer, Anleitung, Material, Wollverbrauch, von mir vorgenommene Änderungen am Design) und schreibe den Blogbeitrag. Nach Veröffentlichung des Blogbeitrags promote ich ihn noch auf Facebook, Instagram und diversen themenbezogenen Linkpartys.
Wieviel Zeit steckt ungefähr in einem Deiner Blogposts?
Ein Blog lebt von guten Bildern, also verwende ich die meiste Zeit für Fotos.
Ein Outfit für die Bilder per Selbstauslöser raussuchen: 30 Minuten
Styling: 15 Minuten
Fotos auf Schneiderpuppe: 15 Minuten
Fotos per Selbstauslöser: 60 Minuten
Fotos auswählen: 60 Minuten
Fotos bearbeiten: 30 Minuten
Informationen zusammentragen: 30 Minuten
Blogpost schreiben: 45 Minuten
Promotion: 45 Minuten
Nacharbeit (Fragen und Kommentare beantworten): 60 Minuten
Das sind 6 Stunden und 30 Minuten.
Da ist noch keine einzige gestrickte Masche eingerechnet, kein Bild vom Entstehungsprozess gemacht, keine Konzeption des gestrickten Stückes (Auswahl der Anleitung, Wolle, Maße nehmen, ggf Recherchieren von Änderungen).
All das kann ich nur machen, wenn ich alleine bin und mein kleiner Sohn nicht um mich rumwuselt. Daher sind meine Blogbeiträge oft sehr zeitverzögert zum fertigen Strickstück. Hier muss ich die Prozesse noch optimieren.
Über den Blogpost hinaus – wieviel Zeit fließt noch in Dein Label?
Mein Label ist ein Vollzeitjob und noch viel mehr. Ich befinde mich aktuell in einer Umbruchphase und probiere viel aus, um mein Label ansprechender zu gestalten und selbst noch mehr Spaß daran zu haben. Das bedeutet viel Konzeption, Überlegung, Recherche und somit Zeit, die ich mir von meiner nächtlichen Schlafenszeit stehlen muss.
Wieviel würdest Du Dir selber für einen Deiner Blogposts und dessen Verbreitung zahlen?
Da ich gerade in einem Umbruch stecke ist das ein Thema, das ich noch auf meiner Agenda habe. Ich habe Kooperationen, für die ich zumindest die Produkte kostenlos zur Verfügung gestellt bekomme. Aufgrund des großen Zeitaufwandes für einen Blogpost steht das aber nicht mehr im Verhältnis und wie dieses Interview schon sagt „Sei Dir was wert“ bin ich es wert, ein Honorar zu verlangen. Wer das nicht bezahlen möchte, der ist es nicht wert, auf meinem Blog genannt zu werden.
Ich danke Frau Feinmotorik sehr für das Interview. Nächste Woche erzählt euch dann Frau jetztkochtsieauchnoch von ihrem Bloggeralltag.
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