Die schöne Bluse vom Nähkind

Man soll ja immer mal was Neues ausprobieren, um sich weiterzuentwickeln. Daher habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen, mich mal in die Welt des Nähens von Kleidung aus Webware zu wagen. Bisher habe Klamotten ja immer aus Jersey und Sweat genäht – die Stoffe sind dehnbar und verzeihen viel. Daher müssen die Kleidungsstücke auch nicht immer 100prozentig auf den Körper angepasst sein. Bei Webware sieht es da ja schon anders aus, da muss man sich schon etwas mehr Mühe geben.

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Nachdem ich diesen Nähvorsatz gefasst hatte, kam mir der Probenähaufruf vom Nähkind gerade recht. Eine Bluse aus Webware sollte getestet werden – perfekt! Angesprochen hat mich außerdem, dass es sich hier erst mal um „Nähen mit Webware light“ handelt – die Bluse ist locker-flockig und nicht körpernah, es muss daher nicht allzu vielangepasst werden. Wenn der Schnitt an den Schultern und um die Brust rum passt, ist alles gut.

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Für das Probenähen habe ich mir dann extra Blusenstoffe bei Alles für Selbermacher bestellt. Mit Webware für Klamotten kenne ich mich nicht so gut aus und bei einem Blusenstoff für eine Bluse kann man ja nicht so viel falsch machen, dachte ich. So war es dann auch. Die Blusenstoffe sind wunderbar leicht und fließend und überhaupt nicht steif, wie man es von „normaler“ Baumwolle kennt – perfekt für die lockere Bluse.

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Meine erste Bluse habe ich aus einem olivfarbenen Stoff genäht. Der war ein bisschen gewöhnungsbedürftig zu verarbeiten. Beim Bügeln hat der immer „Blasen“ geschlagen (ich weiß nicht, wie ich das anders beschreiben soll) – egal wie niedrig ich das Bügeleisen gestellt habe. Das war sehr merkwürdig. Daher bekomme ich die Bluse auch leider nicht richtig glatt gebügelt, aber das stört mich nicht so doll.

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Der Stoff ist relativ fein und flutschig, meine Nähmaschine hat ihn aber ohne Probleme verarbeitet. Nach einem Tipp  in der Probenähgruppe habe ich für das Vernähen zu einer ganz feinen Mikrotex-Nadeln gegriffen – das ging super. Ich habe ganz klassisch alle Nähte mit einem Geradstich genäht und dann die Nahtzugaben mit dem Zickzackstich versäubert (letzteres hauptsächlich, weil ich zu faul war, die Nadeln an der Overlock zu taschen). So war die Bluse schnell genäht.

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Den Halsausschnitt habe ich statt mit einem Beleg mit einem Wäschegummi versäubert. Dazu habe ich das Gummi einfach rechts auf rechts rund um den Ausschnitt gelegt und festgesteppt. Dann wird das Ganze nach innen geklappt, von außen noch einmal knappkantig festgesteppt und das wars. Geht schnell, man muss keinen hunderprozentig passenden Beleg zugeschnitten bekommen und es sieht auch noch gut aus.

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Die Bluse kommt mit Trompetenärmeln und normalen weiten Ärmeln im Gepäck. In die weiten Ärmel kann man dann ein Gummiband einziehen um diesen Glockeneffekt zu erzielen. Für diese Variante habe ich mich entschieden, da ich nicht so der Trompetentyp bin.

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Nachdem die Probebluse gut gelungen ist, habe ich mir aus dem finalen Schnitt dann noch eine Blümchenbluse genäht. Den tollen Stoff musste ich mir einfach bestellen (auch von Alles für Selbermacher) und ein wenig das innere Blumenkind rauslassen. Die zweite Bluse habe ich genauso genäht wie die erste, nur, dass ich hier am Halsausschnitt elastische Paspel statt Wäschegummi verwendet habe. Geht auch gut.

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Ich bin sehr zufrieden mit meinen Blüschen. Die werde ich bestimmt, wenn es wärmer ist, öfter tragen. Außerdem hat mir dieses Probenähen ein wenig die Angst vor Webware genommen, da werde ich mich weiter rantasten.

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Und weil heute Donnerstag ist, wandern die Blusen zum RUMS.

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8 Kommentare

  1. Sehr schönes Ergebnis!
    Manchmal kann man das Ausbeulen vom Stoff beim Bügeln vermeiden, indem man ein glattes Spülhandtuch/Stück Stoff dazwischen legt.

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