Passend zur fast arktischen Kälte, die langsam über Berlin hereinbricht (gefühlt zumindest!) haue ich wieder mehr Strickprojekte raus. Denn Tücher kann man nie genug haben, Tücher machen das Leben schön. Frei nach diesem Motto habe ich nach meinem Teststrick-Tuch gleich das nächste angenadelt.
Alle Zutaten dafür habe ich im September auf dem Hamburger Wollfest erstanden. Da wäre die Anleitung: Verum von Janukke. Diese, zusammen mit ein paar gestrickten Mustern, gab es auf dem Wollfest am Stand von Frida Fuchs zu bewundern. Und wie das so ist – eine schöne Anleitung inmitten schöner handgefärbter Wolle. Da musste ich natürlich zuschlagen!
Direkt vor Ort habe ich mir also eine schöne Garnkombi für das Tuch ausgesucht. Es wurden die Farben Hokkaido, Mönchspfeffer und weißer Pfeffer in der REMMIDEMMI Qualität, also Sockenwolle mit 75% BFL superwash und 25% Nylon. Ich hatte auch einen wunderschönen lachsfarbenen Strang in der Hand, aber meine Begleiterinnen haben einstimmig beschlossen, dass der mich knallrot aussehen lässt, deswegen habe ich ihn schweren Herzens zurückgelegt. Also wurde es stattdessen der Hokkaido. Die Qualität der Wolle ist gut, es ist solide Sockenwolle, ich finde sie nicht kratzig, sie hat schönen Stand – was will man mehr.
Verum selbst lässt sich super schnell und gut stricken. Das stricken ist sehr kurzweilig, weil das Tuch aus verschiedenen Segmenten besteht, die immer in unterschiedlichen Farben kombiniert werden. So kann man sich beim Stricken schön von Segment zu Segment und von Farbe zu Farbe hangeln und merkt gar nicht, wie die Zeit vergeht. Kennt ihr das „Nur noch ein Streifen“-Phänomen? So ist es auch bei diesem Tuch.
Entsprechend hatte ich es auch in Windeseile gestrickt. Der einzige Wermutstropfen ist: Die Wolle hat nicht gereicht. In der Anleitung steht schon drin, dass die Angaben „knapp bemessen“ sind – was ich an sich schon etwas ärgerlich finde. Wenn ich ein Tuch nachstricke dann möchte ich auch, dass die Garnangaben in der Anleitung so sind, dass sie ausreichend sind. Und witzigerweise ist mir nicht das Garn ausgegangen, dessen knapp werden die Anleitung prophezeit (Garn B), sondern die beiden anderen Garne A und C.
Nun ist die Aussage, dass das Garn nicht gereicht hat, relativ. Das Tuch endet in einer schmaler werdenden Spitze mit Streifensequenzen, die durch ein Lochmuster getrennt werden. Die Anleitung macht keine Angaben darüber, wie viele dieser Streifensequenzen man stricken soll, es heißt einfach „bis zur gewünschten Länge“ stricken. Wenn ich aber das in der Anleitung abgebildete Tuch mit meinem vergleiche, fehlen meinem zwei komplette Streifensequenzen und drei Streifen von der letzten Streifensequenz, für die meine Wolle noch gereicht hat. Das Mustertuch hat sechs Streifensequenzen, ich hab es bei meinem Tuch nur auf vier gebracht, wobei die letzte unvollständig ist. Das finde ich ein bisschen schade, denn so fehlt es meinem Tuch doch ein bisschen an Länge. Ansonsten bin ich aber sehr zufrieden mit meinem Verum – es ist ein schöner Farbklecks im grauen Winter!
Und weil heute Donnerstag ist, macht das Tuch natürlich auch beim RUMS mit!
[…] hin und weg. Ich liebe ja die schlichten, geometrischen Anleitungen von ihr und habe bereits den Verum gestrickt. Für den Teststrick musste ich mich also unbedingt melden, obwohl ich eigentlich strick- […]
[…] ich in der letzten Zeit immer eher einfachere Tücher gestrickt habe (kraus rechts und so, hier und hier), war mir mal wieder nach etwas stricktechnischer Herausforderung. Ein Muster mit vielen Charts […]
[…] erinnert euch bestimmt noch an meinen Post „Tücher kann man nie genug haben“? Weil das immer noch wahr ist, habe ich direkt nach meinem Verum einen neuen Halswärmer […]
Wenn man ab dem letzten Drittel schon ständig Stoßgebete losschicken muss, dass das Garn noch reicht, bin ich auch genervt. Aber das Ergebnis ist wunderschön geworden, eine ganz tolle Farbkombi!
Genauso ist es. Danke für das Kompliment, ich find die Farbkombi auch super :)
Wow, einfach nur wunderschön! Ich müßte echt mal besser stricken lernen … ;o).
Liebe Grüße und schöne Feiertage!
Danke *freu* einfach drauf losstricken, das ist nicht so schwer :-)
Ich wünsche Dir auch schöne Feiertage!
Liebe Grüße
Die Farbkombination finde ich umwerfend schön und das Muster mit Lochreihen so schön grafisch. Hm, das würde ich aber auch sehr ärgerlich finden, wenn ich zu wenig Garn hätte (und es auch nicht nachkaufen bzw. nachbestellen kann?). Insofern neige ich sowieso dazu, immer viel zu viel Garn im bevorzugten Handarbeitsgeschäft mitzunehmen – aus den übrig gebliebenen Metern wird sich sicher noch was machen lassen. ;-) Ach, ist das schön, wie das Orange aus dem grauen Nebel rausleuchtet! lg, Gabi
Liebe Gabi,
Danke für die lieben Worte. Ich find das Orange auch einfach toll.
Ja, ich hab mich ein bisschen geärgert, weil die Anleitung so knapp mit den Mengen kalkuliert. Bei handgefärbten Garten ist es mit dem Nachbestellen auch immer schwierig, weil es da doch immer größere Farbunterschiede zwischen den Partien geben kann.
Normalerweise kaufe ich auch eher großzügig als zu knapp.
Aber zum Glück ist es bei dem Tuch nicht wirklich schlimm, es ist auch so noch groß genug für mich :-)
Liebe Grüße Steffi
Der Verum ist sehr schön und steht Dir so gut!!
Du siehst toll aus, Steffi.
:*
Awwwww, danke Dir :) <3