Das Schöne am Nähen ist ja, dass man sich Klamotten auf seine eigene Figur schneidern kann. Als Anfängerin habe ich noch nicht so viel Erfahrung mit der Anpassung von Schnittmustern, gerade Oberteile verlängern finde ich nicht so trivial, denn da müssen ja am Ende die Proportionen noch stimmen. Dazu müsste ich mich mal vernünftig ausmessen lassen. Da ich ja eher zu den hochgewachsenen Exemplaren meines Geschlechts gehöre bin ich immer auf der Suche nach Schnittmustern, die ich auch bei meiner Länge ohne großen Änderungsbedarf tragen kann. Leider steht bei erschreckend vielen Schnitten immer „Ist auf eine Körpergröße von 1,68m ausgelegt“.
Lange Zeit war mein „go to“ Schnitt für Basicoberteile immer die Liv von Pattydoo. Allerdings ist diese auch eher für etwas kleinere Frauen ausgelegt. Zwar kann ich immer ein extra breites Bündchen annähen, aber ich mag gesäumte Oberteile deutlich lieber – schon allein, weil die auch im Büro tragbar sind.
Auf meiner Suche nach einem Schnittmuster für ein Basic Shirt das für meine Länge passend ist, bin ich schließlich bei Frau AnniNanni gelandet. Dort habe ich gleich zwei Schnittmuster gekauft und ausprobiert: Einmal ein schlichtes Shirt mit dem unspektakulären Namen „Schnitt 2“ und einmal das etwas raffiniertere „Herzshirt“ mit einer etwas außergewöhnlicheren Teilung im Oberteil.
Die Anleitungen haben mich etwas erstaunt. Genervt hat mich, dass die Nahtzugabe nicht enthalten ist – aber da bin ich wahrscheinlich auch einfach zu verwöhnt. Dann fand ich es ungewöhnlich, dass überhaupt keine Knipse eingezeichnet waren. Noch nicht einmal bei den Ärmeln. Da ich aber mittlerweile schon einige Oberteile genäht habe, bin ich auch damit gut zurecht gekommen.
Das Herzshirt ist bei der Teilung ein bisschen kniffeliger zu nähen. Eigentlich soll man die Spitze mit der Nähmaschine nähen – im Prinzip wie einen V-Ausschnitt. Das hat bei mir aber überhaupt nicht geklappt. Deswegen bin ich da einfach beherzt mit der Overlock drübergegangen. Jetzt ist die Spitze zwar eher rund, aber es stört mich nicht. Ich finde, es sieht trotzdem schick aus – abgesehen davon, dass mir erst nach dem Nähen aufgefallen ist, dass das Oberteil stark nach Minnie Maus aussieht. Egal, ich steh dazu! Aber beim nächsten Mal nehme ich eine andere Farbkombi.
Der schwarze Jersey ist von Stoff und Stil und fühlt sich echt schön weich und hochwertig an. Ich weiß nicht mehr, wieviel er gekostet hat, aber ich glaube, davon hole ich mir bei Gelegenheit noch was. Schwarzen Jersey kann man immer gebrauchen. Die anderen Stoffe sind von verschiedenen Stoffmärkten.
Das orangefarbene Shirt habe ich dann noch mit einem Plott aus dem Silhouette Store aufgepimpt. Dieser Hirschkopf aus geometrischen Formen hatte es mir schon lange angetan. Und ich finde, die goldfarbene Flexfolie von Plottermarie harmoniert super mit dem melierten Orange. Von dem Stoff hatte ich leider etwas zu wenig gekauft, deswegen hat es nur für dreiviertellange Ärmel gereicht. Aber unter einem Blazer oder eine Strickjacke ist es auch in der kälteren Jahreszeit tragbar. Ich ärgere mich, dass ich nicht mehr weiß, von welchem Händler ich den Stoff gekauft habe. Der hat nämlich eine fantastische Qualität, ist etwas schwerer und ist super weich. Zum Glück habe ich noch jeweils 1,5m von zwei anderen Farben derselben Qualität hier liegen!
Das schönste an den Shirts ist: Sie sind lang genug! Auch die Ärmel. Zum ersten Mal in meiner Nähkarriere habe ich überlegt, den Saum mehr als 2cm einzuschlagen. Ich bin begeistert. Das werden jetzt meine beiden Standard-Shirt Schnitte.
Und weil es so schön ist, wird auch heute wieder kräftig geRUMSt!
[…] habe ich sie aus dem tollen melierten Jersey vom Stoffmarkt, den ich schon für ein Basicshirt und meine Martha verwendet habe. Jetzt habe ich leider keinen mehr. Dazu als Kombistoff fedrigen […]